Ruag MRO kann sich zusätzlich an Schiesspulverfabrik beteiligen
Der Bundesrat erlaubt dem Rüstungsunternehmen Ruag MRO mehr Schulden, um sich stärker an der Schiesspulverfabrik Nitrochemie zu beteiligen.

Die bundesnahe Rüstungsfirma Ruag MRO soll sich mit mehr Mitteln an der Schiesspulverfabrik Nitrochemie beteiligen können. Dafür müsste sie sich verschulden dürfen. Der Bundesrat hat deshalb am Mittwoch die strategischen Ziele des Unternehmens angepasst und kommt damit einer Forderung des Parlaments nach.
Die Schiesspulverfabrik Nitrochemie mit Sitz in Wimmis BE gehört zu 45 Prozent der Ruag MRO Holding AG (Ruag MRO), wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Die restlichen 55 Prozent gehörten dem deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall. Aufgrund der Aufrüstungspläne Deutschlands plane Rheinmetall eine Kapazitätserweiterung der Nitrochemie in Höhe von rund 230 Millionen Euro (etwa 220 Millionen Franken).
Bundesrat lockert Regeln
Damit die Anteile gleich bleiben, müsste sich die Ruag MRO mit rund 100 Millionen Franken zusätzlich beteiligen. Da das Schweizer Rüstungsunternehmen nicht über das nötige Geld verfügt, müsste es einen Kredit bei einer Bank aufnehmen. Die heutige Regelung lässt das nicht zu, weshalb sie der Bundesrat nun ändert. Sie entspreche den Vorgaben anderer bundesnaher Unternehmen.
Laut dem Bundesrat bezieht die Schweizer Armee direkt von der Nitrochemie Schiesspulver für die Artillerie sowie kleinere Mengen sonstiger Munition. Damit würde der Geldzuschuss die Sicherstellung der Ausrüstung der Armee verbessern und ihre Verteidigungsfähigkeit stärken.