Parlamentarier impfen sich gegen Grippe, Covid & FSME
Am Parlaments-Impftag haben einige gleich dreimal geimpft. Andere verzichteten noch so gerne aufs volle Programm.
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Das Wichtigste in Kürze
- 50 Personen liessen sich am Parlaments-Impftag vor allem gegen Grippe impfen.
- Auch gegen Covid und FSME konnte geimpft werden.
- Man tue dies primär für sich selbst, hiess es – nicht, um andere zu überzeugen.
Manchmal können Politiker komplizierte Sachverhalte auch ganz kurz auf den Punkt bringen. «Ich bin einfach nicht so gerne krank, ehrlich gesagt», begründet Nationalrat Nicoló Paganini seine Anwesenheit am Parlaments-Impftag. Der von «Gesundheit Schweiz» organisierte jährliche Anlass findet nur wenige Meter vom Bundeshaus statt.
Paganini ist einer von acht Mutigen, die sich gleich drei Impfungen nacheinander verabreichen liessen: Gegen Grippe, Covid und die von Zecken übertragene FSME. Insgesamt liessen sich 50 Personen impfen, wobei die Grippe-Impfung mit 43 verimpften Dosen am beliebtesten war. 18 Personen liessen sich gegen Covid, 16 gegen FSME impfen.
«Kleiner Piks»: Nicht alle vertragen es gleich gut
Von Mut will er aber nicht reden: «Das ist ja nur so ein kleiner Piks» und habe kaum wehgetan. «Ich finde die Stiche eine Kleinigkeit», betont er. «Ich habe mit den Impfungen immer gute Erfahrungen gemacht und nie Nebenwirkungen gehabt.»
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Andere Erfahrungswerte hat diesbezüglich Nationalrat Jon Pult (SP/GR). «Jedes Mal, wenn ich gegen Covid geimpft oder geboostert habe – das waren einige Male – war ich danach einen Tag lang mit Fieber im Bett.» Das könne er sich heute nicht leisten – schliesslich geht es heute im Nationalrat um wichtige Themen wie Kriegsmaterial-Exporte.
Politiker wollen nur bedingt Vorbild sein
Aber die Grippe-Impfung hat sich Pult gegönnt. Auch wenn er als Bergler doch wohl mindestens so «zäh» sein müsste wie alt Bundesrat Ueli Maurer. «Offenbar entspreche ich da nicht dem Klischee!», stellt Pult fest.
«Wenn ich die Grippe habe, dann liege ich einfach mehrere Tage flach, mit Fieber, Kopfweh und allem, was dazugehört.» Wenn er dies mit einer kleinen Spritze verhindern könne, sei er happy.
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Am Parlaments-Impftag dabei sei er deshalb auch nicht in der Funktion als vorbildlicher Politiker. «Nein, ehrlich gesagt bin ich einfach hier, weil ich eine Grippe-Impfung wollte. Alle müssen selber wissen, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht.»
Verpasste Debatte wird in Kauf genommen
Gleich tönt es auch bei Nationalrat Lorenz Hess (M/BE). «Vielleicht hat es eine Vorbildwirkung. Aber primär mache ich das für mich und die Leute um mich herum.»
Wie seine Nationalrats-Kollegen ist Hess nämlich nicht in einer Risiko-Gruppe, für die die Grippe-Impfung empfohlen wird. Aber er will auch niemanden anstecken.
Risiken sehen die Nationalräte hingegen bei FSME. Nicoló Paganini ist viel mit dem Velo oder zu Fuss draussen unterwegs. «Und bei uns in der Ostschweiz ist der Wald Zeckengebiet.» Und als Präsident des Berner Jägerverbands schleicht auch Lorenz Hess ab und zu durchs Unterholz.
Bei ihm war die FSME-Auffrischung allerdings noch nicht wieder nötig. Und auf Covid hat er wie SP-Kollege Pult verzichtet: «Vielleicht weil ich noch denke, beides zusammen wäre etwas krass», meint er lachend. Der tapfere Dreifach-Impfer Paganini konnte ihm keinen Mut zusprechen – der war unterdessen schon wieder in der Ratsdebatte.

Die Debatte, die Hess nun teilweise verpasste. Doch das Handy bleibt stets im Blick, falls dort per SMS eine Abstimmung angekündigt würde. «Zum entscheidenden Moment sind wir selbstverständlich dort», betont Hess.
Eine kleine Abstimmung zu verpassen wäre zwar nicht gut, räumt Hess ein, aber: «Wenn man später die Grippe hat, fehlt man dann tagelang.» Hess’ Empfehlung deshalb: Impfen sei eine gute Idee, den Zeitplan im Griff haben auch.












