Parlament will Krisenzentren für Gewaltopfer in allen Regionen
In allen Regionen der Schweiz sollen Krisenzentren für Opfer von sexueller, häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt entstehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Künftig sollen in allen Schweizer Regionen Krisenzentren für Gewaltopfer entstehen.
- Der Ständerat hat zwei entsprechende Motionen gutgeheissen.
- Im Nationalrat waren die beiden Motionen lediglich von der SVP bekämpft worden.
In allen Regionen der Schweiz sollen Krisenzentren für Opfer von sexueller, häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt entstehen. Der Ständerat folgte am Montag dem Nationalrat und hat zwei entsprechende Motionen gutgeheissen.
Die kleine Kammer sagte ohne Gegenstimme Ja zu zwei Motionen der Nationalrätinnen Tamara Funiciello (SP/BE) und Jacqueline de Quattro (FDP/VD).
Wie Kommissionssprecher Carlo Sommaruga (SP/GE) ausführte, hätten sich die bestehenden Krisenzentren, namentlich in Bern und Genf, bewährt. Zudem erhoffe sich die Kommission durch die Zentren eine Verbesserung bei der Strafverfolgung von Sexualdelikten. Die Kommission empfahl die beiden Motionen einstimmig zur Annahme.
Medizinische und psychologische Erstbetreuung und Unterstützung
Sommaruga verwies auch darauf: Der Ständerat habe eine gleich lautende Motion von Ständerätin Marina Carobbio Guscetti (SP/TI) im September bereits angenommen. Diese ist im Nationalrat für Donnerstag traktandiert.

Im Nationalrat waren die beiden Motionen lediglich von der SVP bekämpft worden. Diese befürchtete Doppelspurigkeiten im Bereich der Versorgung von Gewaltopfern.
Nun ist der Bundesrat beauftragt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Er empfahl die Motionen zur Annahme.
Laut den Motionärinnen sollen Opfer in den Krisenzentren spezialisierte medizinische und psychologische Erstbetreuung und Unterstützung erhalten. Die Zentren sollen zudem die Dokumentation des Falls und die Sicherung der Spuren garantieren, ohne Verpflichtung zur Anzeige.