Parlament will bessere Gesundheitsversorgung im Katastrophenfall
National- und Ständerat fordern vom Bundesrat eine Strategie, um die Schweiz im Gesundheitswesen besser auf Katastrophen, Krisen und Kriege vorzubereiten.

Aus Sicht der eidgenössischen Räte ist die Schweiz im Gesundheitswesen nicht gut genug auf eine grössere Katastrophe vorbereitet. National- und Ständerat fordern den Bundesrat deshalb auf, eine Strategie für eine gute Versorgung der Bevölkerung im Krisen-, Katastrophen- und Kriegsfall auszuarbeiten.
Der Nationalrat hat am Montag klar einer entsprechenden Motion der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats (SiK-S) zugestimmt, welcher die kleine Kammer schon im März annahm. Der Bundesrat hat somit den Auftrag erhalten, die Strategie auszuarbeiten. Er soll dies zusammen mit den Kantonen tun.
Begrenzte Kapazitäten bei Mehrfachverletzungen
Laut dem Motionstext können die zivilen Spitäler derzeit schweizweit etwa fünfzig Patientinnen und Patienten mit Mehrfach-Verletzungen behandeln. Bereits im Falle eines Hochhausbrandes, eines Tunnelunglücks, einer Naturkatastrophe oder eines Terroranschlags könnte es mehr Schwerstverletzte geben, als unser Gesundheitswesen versorgen kann, schrieb dazu die SiK-S.
Der Bundesrat schrieb dazu, er teile die Analyse der SiK-S grundsätzlich. Eine Neuausrichtung des Koordinierten Sanitätsdienstes KSD zu einem nationalen Verbund Katastrophenmedizin unter Einbezug des Bundesamts für Gesundheit, der Kantone und Partner sei bereits in Arbeit.
Dem Anliegen der Motion werde also entsprochen. Einen weiteren Auftrag brauche es nicht. Der Nationalrat stellte sich aber mit 122 zu 61 Stimmen bei einer Enthaltung hinter die Motion.