Sorgen um zeitgenössische Musik in der Berner Dampfzentrale
Eine Gruppe der zeitgenössischen Musik hat sich in einem Brief an Stadtpräsidentin Marieke Kruit (SP) und das Kulturamt Bern gewandt.

Eine informelle Gruppe von rund 40 Personen hat in einem Schreiben an die Stadt Bern ihrer Sorge um den Verbleib der zeitgenössischen Musik an der Dampfzentrale Ausdruck verliehen. Das Schreiben richtete sich an Stadtpräsidentin Marieke Kruit (SP) und das städtische Kulturamt. Die Gruppe vereint Vertreterinnen und Vertreter der zeitgenössischen Musik.

Sie befürchten, dass mit der Neuausschreibung der Kulturinstitution Dampfzentrale das zeitgenössische Musikschaffen aus deren Profil verschwinden könnte. «Wir schliessen dies aus zwei konkreten Umständen: In der Ausschreibung wird die neue Musik nicht erwähnt und in der Jury vermissen wir die Stimme des zeitgenössischen Musikschaffens», heisst es im Schreiben vom Montag.
Zukunft ungewiss
Seit ihrem Bestehen sei die Dampfzentrale ein zentraler Ort für die lebendige und vielfältige Szene der Neuen Musik gewesen. Wenn nun das Schwergewicht in dem Kulturhaus ganz auf das berechtigte Anliegen des Tanzschaffens verschoben werde, drohe dieser für die Neue Musik wichtige Spielort wegzubrechen. Die übrigen Spielstätten in Bern könnten dieses Wegbrechen nicht auffangen.
Im Juni gab die Stadt Bern bekannt, den Leistungsvertrag für die Dampfzentrale neu auszuschreiben, um das Tanzschaffen dort zu stärken. Hinter den Kulissen waren sich Vereinsvorstand und Geschäftsführung uneinig über das weitere Vorgehen. Der Streit gipfelte vorerst im geschlossenen Rücktritt des Vereinsvorstands.