Das revidierte Jagdgesetz zielt laut den Gegnern daneben. Statt einer vernünftigen Regelung sprechen sie von einem Angriff auf zahlreiche geschützte Tiere.
Interview mit Greta Gysin, Nationalrätin Grüne. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Referendum gegen das neue Jagdgesetz wird von mehreren politischen Lagern unterstützt.
  • Eine vernünftige Regelung im Umgang mit dem Wolf hätte man grundsätzlich unterstützt.
  • Doch die jetzige Revision sei ein Angriff auf zahlreiche Arten geschützter Tiere.

«Nein zum missratenen Abschuss-Gesetz!» Bei der Lancierung der Abstimmungs-Kampagne machten die Gegner des neuen Jagdgesetzes deutlich, dass die Revision zu weit gehe.

Statt einer vernünftigen Regelung würden durch die Gesetzesänderung zahlreiche Arten geschützter Tiere angegriffen werden. Für die grüne Nationalrätin Greta Gysin ist klar: «Mit dem neuen Jagdgesetz wird der Schutz bedrohter Tierarten aufgehoben.»

Nebst dem Wolf, der in der Abschuss-Diskussion stets im Fokus steht, wären laut Gysin auch auch andere Wildtiere betroffen. «Mit diesem missratenen Jagdgesetz sind Luchs, Biber, Höckerschwan und andere gefährdete Arten vom Abschuss bedroht.»

Jagdgesetz: Präventive Abschüsse ein «No-Go»

Das Gesetz ermögliche Abschüsse auf Vorrat, monieren die Gegner. Bis jetzt durfte ein Wolf nur geschossen werden, wenn er zuvor einen bestimmten Schaden angerichtet hat. «Mit dem neuen Jagdgesetz kann er nun präventiv abgeschossen werden. Das ist falsch», meint FDP-Nationalrat Kurt Fluri.

Interview mit Kurt Fluri, Nationalrat FDP. - Nau.ch

Gysin schliesst sich ihm an: «Beim Wolf haben wir es mit einer bedrohten Tierart zu tun, weshalb wir kein präventives Eingreifen wollen.» Stossend sei auch, dass der Bundesrat die Liste bei Bedarf eigenmächtig anpassen könne.

Neues Gesetz auch bei einem Nein notwendig?

Das Jadgesetz geht nicht nur der Tessiner Nationalrätin zu weit. Das Nein-Komitee erhält von den meisten politischen Lagern Unterstützung. Einzig die CVP und die SVP stehen als Partei hinter der Revision.

Anträge verschiedener Politiker hätten laut Fluri dazu geführt, dass die Gesetzesänderung teilweise auch von bürgerlichen Politikern abgelehnt wird. «Ich bin grundsätzlich nicht gegen eine Änderung und habe die ursprüngliche Bundesratsvorlage sogar unterstützt.»

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DNA-Proben zeigen, dass ein Wolf die Schafe in Bonstetten ZH gerissen hat. (Archivbild) - Keystone

Deshalb ist für den Solothurner Stadtpräsidenten auch klar, dass es im Bezug auf den Wolfabschuss Änderungen braucht. Das jetzige Gesetz ist nämlich seit 1985 in Kraft, als der Wolf in der Schweiz ausgerottet war. «Wenn das Gesetz an der Urne abgelehnt wird, bin ich bereit, die Revision in die Hand zu nehmen.»

Geht es nach Fluri, soll nächstes Jahr ein neues Jagdgesetz in Kraft treten. Aber: «Der bisherige Tierschutz muss weiterhin gewährleistet sein.»

Das Volk kann am 27. September entscheiden, ob der Schutz des Wolfs und weiterer Tierarten gelockert werden soll.

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