Mehr Tempo bei der Anerkennung der Gebärdensprache gefordert
In der Schweiz ist die Gleichberechtigung von Gehörlosen auf dem richtigen Weg, doch laut Interessenverbänden geht der Fortschritt nur langsam voran.

Die Gleichberechtigung und Inklusion von Gehörlosen in der Schweiz sind auf dem richtigen Weg. Interessenverbände bemängelten vor dem Internationalen Tag der Gebärdensprachen von heute Dienstag aber, dass es nur im Schneckentempo vorangehe.
Es seien erneut Fortschritte auf dem Weg zur Gleichberechtigung von gehörlosen Menschen erzielt worden, schrieb der Schweizerische Gehörlosenbund in einer Medienmitteilung. Namentlich erwähnt wurde die Finanzierung von Dolmetscherleistungen im Gesundheitswesen und bei Bewerbungssituationen, wo neu auch Praktika und Schnuppertage mit eingezogen würden.
Gehörlosenbund: Viel Unterstützung, wenig Fortschritt
Zudem rücke die offizielle Anerkennung der Gebärdensprachen näher, hiess es weiter. Die Forderungen stossen im Parlament auf breiten Anklang, wie der Gehörlosenbund festgestellt hat. Allerdings komme die konkrete Umsetzung in vielen Bereichen nur im Schneckentempo voran.
Trotz dieser Erfolge zeige der aktuelle Diskriminierungsbericht des Gehörlosenbundes eine Zunahme an Fällen von Benachteiligungen. Für eine echte Gleichberechtigung seien eine bilinguale Förderung in Gebärden- und Lautsprache sowie eine echte Inklusion auf allen Stufen des Bildungsbereichs sowie am Arbeitsplatz unabdingbar.