Ueli Maurer macht sich an der IWF-Jahrestagung für die Bekämpfung der Inflation stark. Zudem warnt er vor Globalisierungs-Rückschritten.
Warnt vor Inflation, Verschuldung und zunehmender Armut: Bundesrat und Finanzminister Ueli Maurer. Die ärmsten Länder brauchen aus Maurers Sicht besondere Unterstützung in diesen Krisenzeiten. (Archivbild vom 9. April 2022)
Warnt vor Inflation, Verschuldung und zunehmender Armut: Bundesrat und Finanzminister Ueli Maurer. Die ärmsten Länder brauchen aus Maurers Sicht besondere Unterstützung in diesen Krisenzeiten. (Archivbild vom 9. April 2022) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Ueli Maurer spricht sich für die Unterstützung der Länder mit dem akutesten Bedarf aus.
  • Er warnt ausserdem vor Rückschritten in der Globalisierung.
  • Diese würden zu einer Aufspaltung der Weltgemeinschaft führen.
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Bundesrat Ueli Maurer hat sich an der IWF-Jahrestagung in Washington, USA für die Bekämpfung der Inflation und für die Unterstützung der Länder mit dem akutesten Bedarf stark gemacht. Er warnte auch vor Rückschritten in der Globalisierung.

Solche Rückschritte würden zu einer Fragmentierung, einer Aufspaltung der Weltgemeinschaft führen, betonte der Schweizer Finanzminister am Freitag während seiner Rede im Rat des Internationalen Währungsfonds (IWF), wie dessen Sprecher Peter Minder im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Schweiz unterstützt Notkredit

Im Fokus standen am diesjährigen IWF-Treffen demnach die Länder mit dem akutesten Bedarf. Maurer mahnte zu Strukturreformen gegen die zunehmende Verschuldung dort und grundsätzlich zu Massnahmen, die den Klimawandel bekämpfen. Den gut zwei Dutzend Staaten soll die Nahrungsmittel-Zufuhr sichergestellt werden – auch mit weiteren Krediten.

Immerhin sei nach der Corona-Pandemie mit dem Krieg in der Ukraine eine weitere schwere globale Krise hinzugekommen, so Minder. Lieferketten seien unterbrochen – beispielsweise durch den Ausfall ukrainischer Getreide-Exporte – und Weltmarktpreise für verschiedene Produkte gleichsam explodiert.

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IWF-Gebäude in Washington. (Symbolbild) - AFP

Deshalb unterstützt die Schweiz auch einen Notkredit zur Finanzierung von Lebensmitteln mit 50 Millionen Franken. Zudem stellte der Bund einen Beitrag an einen neuen Resilienzfonds für wirtschaftliche Massnahmen gegen den Klimawandel in Aussicht.

Neben der Weltkonjunktur bergen die Nahrungsmittel- und Energieengpässe grosse Risiken, wie es aus Maurers Eidgenössischem Finanzdepartement (EFD) hiess. Für die Schweiz reisten die Bundesräte Maurer und Guy Parmelin sowie Nationalbankpräsident Thomas Jordan nach Washington.

Bundesräte SVP
Die SVP-Bundesräte Guy Parmelin (links) und Ueli Maurer (rechts). - Keystone

Vor der IWF-Jahrestagung fand am Donnerstag ein Treffen der Finanzministerinnen und -minister sowie der Notenbankgouverneurinnen und -gouverneure der G20 statt. Dort wirkte Maurer darauf hin, dass bei der internationalen Unternehmenssteuerreform die Rechtssicherheit der Unternehmen garantiert ist, wie es aus dem EFD hiess.

Schweiz setzt sich für Transparenz ein

Bei der Weltbank – wie der IWF in Washington ansässig – unterstützt die Schweiz laut Finanzdepartement die Massnahmen zur Krisenbewältigung und unterstreicht die Wichtigkeit von Investitionen in nachhaltige Ernährungs- und Energiesysteme. Zusätzliche Mittel solle die Weltbank für Herausforderungen wie den Klimawandel mobilisieren und dabei mit den Entwicklungsakteuren zusammenarbeiten.

Weiterhin setzt sich die Schweiz demnach für Transparenz bei der Verschuldung sowie eine konsequente Anwendung und Verbesserung der Instrumente von Währungsfonds und Weltbank ein.

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