Kommission rückt von Steuer-Entlastungsvorlage ab

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Die Bundessteuer-Entlastungspläne werden von der Nationalratskommission abgelehnt. Sie beantragt nun, nicht auf die Vorlage einzutreten.

Bundessteuer
Die Mehrheit befürchtet, dass vom Ausgleich der realen Progression vor allem höhere Einkommen profitieren, während das beim Mittelstand nicht genügend der Fall wäre. (Symbolbild) - keystone

Bei der direkten Bundessteuer soll die reale Progression nun doch nicht ausgeglichen und damit die Steuerpflichtigen entlastet werden. Eine knappe Mehrheit der zuständigen Nationalratskommission will von einer Vorlage dazu nichts mehr wissen.

Deren Ziel wäre, nicht nur die kalte, sondern auch die reale Progression auszugleichen. Mit 13 zu 12 Stimmen beantragt die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK-N) nun aber, nicht auf die Vorlage einzutreten.

Dies teilten die Parlamentsdienste am Dienstag mit. In der Wintersession entscheidet der Nationalrat darüber. Die Mehrheit befürchtet, dass vom Ausgleich der realen Progression vor allem höhere Einkommen profitieren, während das beim Mittelstand nicht genügend der Fall wäre.

Mittelstand könnte benachteiligt sein

Sie argumentiert auch mit finanziellen Ausfällen. Angesichts der künftigen Besteuerung von Wohneigentum und dem Wegfall der Heiratsstrafe seien diese nicht zu verantworten.

Die starke Minderheit will die Vernehmlassung zur Vorlage wie geplant durchführen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass eine Steigerung der Produktivität zu einer Zunahme der Steuersätze führe.

Die zuständigen Kommissionen beider Kammern hatten das Vorhaben zunächst unterstützt, die sogenannte warme Progression zu eliminieren. Die Steuertabellen sollen jährlich nicht nur an die Konsumentenpreise, sondern an den Nominallohnindex angepasst werden.

Initiative von SVP-Nationalrat Thomas Burgherr

Den Anstoss zur Vorlage gab SVP-Nationalrat Thomas Burgherr (AG). Er zitierte in der Begründung seiner parlamentarischen Initiative eine Avenir-Suisse-Studie.

Demnach führte der in der Schweiz zwischen 2010 und 2020 erfolgte Reallohnanstieg von durchschnittlich 8,43 Prozent bei der direkten Bundessteuer zu einer Zunahme der Steuerbelastung für die Einkommen natürlicher Personen um 16,14 Prozent.

Relativ gesehen sei die Steuerbelastung beim Mittelstand stärker als bei den 20 Prozent reichsten Haushalten gestiegen.

Kommentare

User #1640 (nicht angemeldet)

Die Bundessteuer, ursprünglich als temporäre Kriegssteuer während des 2. Weltkriegs eingeführt, sollte schon längst ganz angeschafft werden. Die Staat soll nicht weiter wachsen, sondern wieder auf eine maximale 15% ige Staatsquote schrumpfen.

User #2217 (nicht angemeldet)

Vor allem würde ich gerne von unseren Behörden in Bern erfahren, wie sie die wegfallenden Steuermillionen des Eigemietwertes, auf welche weder die Kantone noch der Bund verzichten werden, gedenken wieder reinzuholen und beim wem! Darüber wird nämlich kein Sterbenswörtchen in den Medien oder den Ansprachen verloren!

Weiterlesen

Kanton Zug
2 Interaktionen
200 Millionen

MEHR AUS STADT BERN

SC Bern
2 Interaktionen
CHL-Pleite
Franken
2 Interaktionen
Ab 2026
Christian Stucki
11 Interaktionen
Neue Aufgabe
Finanzen Bern
1 Interaktionen
Finanzen