Die Schweiz wünscht sich die Schweiz im Uno-Sicherheitsrat und unterstützt die Kandidatur. Hierzulande steht sie wegen der Neutralität auch in der Kritik.
Bundespräsident der Schweiz Cassis
Der Bundespräsident der Schweiz, Ignazio Cassis, mit seinem italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Kandidatur für den Uno-Sicherheitsrat wird von Italien unterstützt.
  • Laut Aussenminister Di Maio müsse man das Gremium in dieser Zeit stärken.
  • Die Schweiz und Malta kandidieren für die zwei freien Sitze der westlichen Regionalgruppe.

Italien hat die Schweiz zu ihrer Kandidatur für einen temporären Sitz im Uno-Sicherheitsrat ermuntert. «Wir unterstützen sie nicht nur, wir wünschen alles Gute», sagte Italiens Aussenminister Luigi Di Maio bei einem Treffen mit Bundesrat Ignazio Cassis in Mailand.

Der Uno-Sicherheitsrat müsse sich in dieser Zeit stärken, sagte Di Maio am Freitagabend bei der Eröffnung der Marketingplattform «House of Switzerland».

Italien
Luigi Di Maio und Iganzio Cassis im «House of Switzerland» in Mailand. - Keystone

Stattdessen zeige sich leider die Schwäche des Multilateralismus, «wenn eine Atommacht, die im Rat vertreten ist, bewusst beschliesst, in ein anderes Land einzufallen». Di Maio zielte dabei auf Russland, das gegen die Ukraine seit Ende Februar einen Angriffskrieg führt.

Bislang zwei Bewerber für zwei Sitze

Die Schweiz will von 2023 bis 2024 zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen der zehn nichtständigen Sitze im Weltsicherheitsrat übernehmen. Die Chancen für die Schweiz stehen gut. Bisher bewirbt sich neben der Schweiz nur Malta um die zwei Sitze, die in der westlichen Regionalgruppe frei werden.

Die Kandidatur ist in der Schweiz umstritten. Die SVP lehnt sie aus neutralitätspolitischen Gründen ab. Das Parlament hatte sich zuletzt im März klar für eine Kandidatur ausgesprochen. Der Entscheid zum mächtigsten Uno-Gremium fällt im Juni.

Cassis wurde von Di Maio in Mailand neben bilateralen Gesprächen zu aktuellen Themen auch zur offiziellen Eröffnung des «House of Switzerland» empfangen. Die temporär in der norditalienischen Metropole gastierende Plattform mit dutzenden Veranstaltungen ist ein Landesmarketing-Instrument. Es soll die Sichtbarkeit der Schweiz in Exportmärkten erhöhen und neue Kooperationen fördern. Es gastiert auch in anderen Städten.

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