Bei einem Massaker zu Beginn des Israel-Kriegs in Kfar Aza wurden Kinder und Frauen geköpft. Ihr Paradies sei völlig verbrannt, sagen Überlebende.
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Soldaten durchsuchen ein ausgebranntes Haus im Kibbuz Kfar Aza. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kibbuz Kfar Aza richteten die Hamas-Kämpfer ein Massaker an.
  • Über hundert Menschen wurden getötet, Babys und Frauen geköpft.
  • Ein Überlebender spricht von der «reinen Hölle», das Paradies sei verbrannt.

Leichen liegen am Boden, Gegenstände sind überall verstreut, Häuser ausgebrannt: Es sind Bilder, die an jene aus der ukrainischen Stadt Butscha erinnern. Auch im Kibbuz Kfar Aza ist es zu einem Massaker mit über hundert Toten gekommen. Darunter sind auch über 40 Säuglinge, berichten «i24News» und BBC.

Am Dienstag wurden Medienschaffende von der israelischen Armee durch die Siedlung geführt. Man sehe tote Babys, Mütter, Väter, in Schlafzimmern und Schutzräumen, sagt der israelische Generalmajor Itai Veruv. «Es ist kein Krieg, es ist kein Schlachtfeld. Es ist ein Massaker, es ist eine Terroraktion.»

Erst zwölf Stunden nach dem Beginn des Israel-Kriegs konnte seine Einheit zum Kibbuz vorstossen. Man habe einige Bewohner retten können, doch andere seien von den Molotow-Cocktails verbrannt worden. Die Hamas-Kämpfer seien «sehr aggressiv gewesen, wie Tiere».

Davon zeugt auch, was Soldaten, die die Leichen bergen, gegenüber «i24News» erzählen: Sie hätten Babys mit abgeschnittenen Köpfen gesehen, Familien, die in ihren Betten erschossen worden seien. Kommandeur David Ben Zion bestätigt das: «Sie haben Kindern die Köpfe abgeschnitten, sie haben Frauen die Köpfe abgeschnitten.»

Avidor Schwartzman lebte zusammen mit seiner Frau und seiner einjährigen Tochter in Kfar Aza. Über Stunden harrte die Familie im Schutzraum aus, während rund 70 Hamas-Terroristen mordeten.

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Israelische Soldaten im Krieg. - keystone

Dann wurde die Familie von israelischen Soldaten gerettet. Aus dem Raum sei er in die «reine Hölle» getreten, sagt Schwartzman zu Reuters, überall seien Leichen gelegen. «Unser kleines Stück Paradies war völlig verbrannt und mit Blut getränkt.»

Israel-Krieg: Fast 1000 Tote auf jeder Seite

Kfar Aza, das nur rund drei Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt ist, wurde mittlerweile evakuiert. Es war eine der am heftigsten getroffenen Siedlungen der Angriffe der Hamas. Angehörige der radikalislamistischen Organisation stürmten am Samstag die Grenze und starteten so den Israel-Krieg.

Laut israelischen Angaben wurden über 900 Menschen getötet und rund 2800 verletzt. Das Land reagierte mit starken Gegenangriffen, bei denen die Opferzahlen in ähnlichen Bereichen liegen.

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