Im Kanton Bern ist am Samstag eine Initiative zur Regulierung des Wolfbestands lanciert worden. Das Begehren hat praktisch denselben Wortlaut wie die Initiativen, die in den Kantonen Uri und Wallis angenommen wurden.
wölfe bern
Der Kanton Bern gibt Wölfe nur zum Abschuss frei, wenn sie Herdenschutzmassnahmen ignorieren. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GRUPPE WOLF SCHWEIZ GWS
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Berner Kantonsverfassung soll demnach festgeschrieben werden, dass der Kanton Vorschriften zum Schutz vor Grossraubtieren erlässt und sich um die Bestandesregulierung kümmert.

Zudem soll die Förderung des Grossraubtier-Bestandes ausdrücklich verboten werden.

Zu den Grossraubtieren zählten Luchs, Wolf, Bär und Goldschakal, sagte SVP-Grossrat Thomas Knutti am Samstag. Er ist Präsident der bernischen «Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren», welche das Begehren an einer Protestversammlung in Heimberg lancierte.

Mehrere Redner riefen dazu auf, die «unkontrollierte Zunahme» von Grossraubtieren zu stoppen. Sonst seien viele Nutztierhalter in ihrer Existenz gefährdet. Ziel müsse sein, dass der Kanton künftig schnell und unkompliziert einen Wolf zum Abschuss freigeben könne. Die Bevormundung durch den Bund müsse aufhören.

Das Begehren solle auch den Druck auf die Bundespolitik erhöhen, sagte Thomas Knutti. Schliesslich seien im Bundeshaus verschiedene Vorstösse zur Änderung des Jagdgesetzes hängig.

Genau deshalb kommt die Initiative für den Berner Bauernverband zum falschen Zeitpunkt. Zunächst sollten die Beratungen auf Bundesebene abgewartet werden, liess der Verband diese Woche verlauten. Zudem sei zweifelhaft, dass sich an der Urne eine Mehrheit für die Anti-Wolf-Initiative finde. Ein Nein «könnte den Fortschritt auf nationaler Ebene gefährden».

Zunächst müssen die Initianten nun 15'000 gültige Unterschriften sammeln, damit das Begehren zustandekommt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BauernverbandWolfSVP