Der Katalanenführer Carles Puigdemont verlässt sein Exil in Belgien und besucht die Schweiz. Aussenminister Ignazio Cassis sieht darin kein Problem. Auch wenn Puigdemont in der Schweiz bleiben sollte?
Aussenminister Ignazio Cassis nimmt Stellung zum Besuch von Carles Puigdemont. - Nau

Der Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung, Carles Puigdemont, ist auf der Flucht vor dem spanischen Staat. Er will sein Exil in Belgien verlassen, weil er an ein Filmfestival in Genf eingeladen ist (Nau berichtete). Er darf das mit dem Segen von Aussenminister Ignazio Cassis.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Katalanenführer Carles Puigdemont kommt in die Schweiz.
  • Für Aussenminister Ignazio Cassis kein Grund zur Beunruhigung. Er sei in Kontakt mit seinem spanischen Amtskollegen.
  • Wenn der vor der spanischen Justiz geflüchtete Puigdemont in der Schweiz bliebe, müsse man halt weiterschauen.

Und wenn wir ihn nicht mehr loswerden?

Eine rechtliche Handhabe gegen den Besuch sieht Cassis nämlich nicht. Zumindest solange sich Herr Puigdemont an gewisse Regeln hält. Ganz so wohl ist es dem Bundesrat also doch nicht bei der Sache? Immerhin könnte Puigdemont die Schweiz so gut gefallen, dass er gleich bleibt.

Einen solchen Fall gibt es auch bereits: die Katalanin Anna Gabriel, von der spanischen Justiz gesucht, hat in der Schweiz Asyl beantragt. Dass die Schweiz unversehens in den katalanischen Unabhängigkeitskampf mit hineingezogen werden könnte, beunruhigt Cassis offenbar kaum: «Wir würden das einfach mit den üblichen Verfahren behandeln.»

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