Mit «Helvetia ruft» sollen mehr Frauen in die nationale Politik eintreten. Damit die Zukunft der Schweiz nicht nur unter männlichem Fokus geprägt wird.
Journalistin Patrizia Laeri moderiert die Sendung SRF-Börse.
Journalistin Patrizia Laeri moderiert die Sendung SRF-Börse. - Screenshot SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das überparteiliche Komitee «Helvetia ruft» will mehr Frauen im Parlament.
  • Dazu werden gezielt Politikerinnen und andere engagierte Frauen unterstützt.
  • Im OK finden sich auch vier Journalistinnen.

Aktuell sitzen im Ständerat 15 Prozent Frauen, im Nationalrat deren 32. Zählt man die beiden Bundesrätinnen mit dazu – von denen die eine, Doris Leuthard, auf Ende Jahr abtritt – so machen auf nationaler Ebene aktuell 69 Frauen und 184 Männer Politik.

«Gleichstellung», haben sich jetzt die Frauen von Alliance F und Operation Libero gesagt, «sieht anders aus».

Helvetia ruft

Wie? In dem gleichviele Frauen wie Männer die Zukunft der Schweiz auf parlamentarischer Ebene mitgestalten, zum Beispiel. Um Frauen in die nationale Politik zu befördern, haben die beiden Organisationen gemeinsam die Aktion «Helvetia ruft» geschaffen. Eine überparteiliche Aktion, die Frauen für die kommenden Parlamentswahlen 2019 finanziell, taktisch und durch Kontrollen der jeweiligen Parteienlisten dabei unterstützen will, einen Platz in Bern einzunehmen.

helvetia ruft Grüne Bundesrat
Helvetia ruft – Frauen unterstützen Frauen. - Helvetia ruft

Wie wichtig das ist, zeigt die aktuelle Debatte darüber, ob die beiden vakant werdenden Bundesratssitze mit einer oder zwei oder keiner Frau besetzt werden sollen. Denn nur, wenn genügend wählbare Frauen im Parlament sitzen, gibt es auch genügend valable Bundesratskandidatinnen.

Das Organisationskomitee

Spannend liest sich nicht nur das Programm von «Helvetia ruft». Spannend ist auch die Liste des Organisationskomitees. Zuoberst steht da die Wallisser CVP-Nationalrätin und Anwärterin auf die Leuthard-Nachfolge, Viola Amherd. Eine potentielle Bundesrätin als Projektträgerin, also.

Doch nicht nur aktive Politikerinnen rufen für Helvetia, auch das Volk stimmt in den Ruf mit ein. Namentlich auf der Webseite von «Helvetia ruft» genannt sind deren 16 Frauen, die die Aktion tatkräftig unterstützen. Neben grossen Figuren wie Alt-Bundesrätin Elisabeth Kopp und Frauen aus den Bereichen Kultur und Wirtschaft, finden sich in der Liste auch vier Journalistinnen.

Steffi Buchli verliesst SRF für MySports.
Steffi Buchli verliesst SRF für MySports. - MySports

SRF-Wirtschaftsredaktorin Patrizia Laeri, die sich auch auf Twitter stark macht für frauenfreundliche Unternehmen. Dazu Gülscha Adilji, die sich selber allerdings nicht als Journalistin, sondern als Moderatorin und Autorin einordnet. Des Weiteren finden sich die Journalistinnen Nadine Jürgensen und Steffi Buchli in den Reihen der aktiven Unterstützerinnen.

Dabei bleibt allerdings die Frage ungeklärt, ob Journalistinnen sich überhaupt öffentlich politisch platzieren dürfen. Abgeschwächt wird sie durch die Tatsache, dass es sich bei «Helvetia ruft» nicht um das Programm einer bestimmten Partei handelt, sondern um einen überparteilichen Schulterschluss der Frauen.

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