Die Grünen stellen neu die viertstärkste Fraktion im Nationalrat: Sie nehmen zwei Politiker aus der Romandie auf.
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So beginnt eine Fraktionssitzung von Wahlsiegern: Nationalrätin Irene Kälin (AG), Parteipräsidentin Regula Rytz (BE), Nationalrätin Sibel Arslan (BS), Nationalrat Felix Wettstein (SO) und die Neuenburger Ständerätin Celina Vara (von links) begrüssen sich im Bundeshaus. - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Denis de la Reusille (PDA) und Stéfanie Prezioso (Solidarités) stossen zur Grüne-Fraktion.
  • Damit hat sie neu 30 Mitglieder und ist die viertstärkste Fraktion im Nationalrat.

Die Fraktion der Grünen im eidgenössischen Parlament nimmt Denis de la Reusille von der Partei der Arbeit (PdA/VD) und die Genfer Nationalrätin Stéfanie Prezioso von Solidarités in ihre Reihen auf. Wie die Parlamentsabordnung mitteilte, fiel der Entscheid einstimmig.

Mit dem Zuzug der beiden wächst die Grüne Fraktion im Nationalrat auf 30 Mitglieder. Die Wahlsiegerin der eidgenössischen Wahlen bildet damit im Nationalrat die viertstärkste Fraktion.

Sie platziert sich hinter der CVP, die nach dem Zuzug von je drei EVP- und BDP-Angehörigen 31 Nationalratsmandate inne hat. Grösste Fraktion ist nach wie vor die SVP gefolgt von der SP.

FDP verliert Anspruch auf Nationalratspräsidium

Wie die Grüne Fraktion am Freitagabend weiter mitteilte, hat mit dem Zuzug die FDP ihren Anspruch auf das Nationalratspräsidium und damit das Amt des «höchsten Schweizers» numerisch eigentlich verloren.

Die Freisinnigen haben noch 29 Nationalratsmandate. Die Grünen wollen die Wahl von Isabel Moret (VD) im «Sinne der Kontinuität» aber nicht bekämpfen und unterstützen ihre Kandidatur.

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Die Grünen wollen die Wahl von Isabelle Moret zur Nationalratspräsidium unterstützen. (Archivbild) - Keystone

Gleichzeitig verlangen sie, künftig in den ordentlichen Turnus des Ratspräsidium aufgenommen zu werden. Die Grüne Fraktion könnte mit den zweiten Durchgängen bei den Ständeratswahlen noch wachsen.

Grüne mit intakten Chancen auf weitere Ständeratssitze

Die Kantone Waadt, Genf und Freiburg entscheiden am Sonntag über ihre Ständevertretung. In Freiburg dürfte SP-Präsident Christian Levrat das Rennen machen. In Genf und in der Waadt haben die Grünen intakte Chance.

In Genf erhielten die Grüne Lisa Mazzone und Carlo Sommaruga von der SP im ersten Wahlgang am meisten Stimmen. Die Bürgerlichen werden kaum zu diesem Duo aufschliessen können, denn die SVP unterstützt die Kandidierenden von FDP und CVP nicht. Zudem war das Ständeratsduo bereits bisher rot-grün.

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Carlo Sommaruga (l.) und Lisa Mazzone erhielten in Genf die meisten Stimmen. - Keystone

Im Kanton Waadt sind die Grüne Adèle Thorens und die Sozialdemokratin Ada Marra in der Pole-Position. Ihnen den Sitz streitig macht Olivier Français, Bisheriger von der FDP. Er lag indessen im ersten Wahlgang deutlich zurück und dürfte es schwierig haben, die Lücke zu schliessen. 2015 schaffte er es aber, als Drittplatzierter dem bisherigen Grünen Luc Recordon den Sitz abspenstig zu machen.

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