Die Finanzmarktaufsicht (Finma) verlangt stärkere gesetzliche Grundlagen und zusätzliche Kompetenzen.
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Nach der CS-Krise fordert die Finanzmarktaufsicht (Finma) eine Stärkung ihrer gesetzlichen Grundlagen sowie zusätzliche Befugnisse für ihre Aufgaben. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die Finanzmarktaufsicht (Finma) fordert nach der CS-Krise weiterhin stärkere gesetzliche Grundlagen sowie zusätzliche Kompetenzen für ihre Tätigkeit. Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat sie ihre Grossbankenaufsicht verstärkt. Die Finma habe ihren gesetzlichen Auftrag, die Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte und die Finanzmarktkunden zu schützen, im vergangenen Jahr erreicht.

Dies teilte die Aufsichtsbehörde am Mittwoch anlässlich ihrer Jahresmedienkonferenz in Bern in einer Mitteilung mit. Sie habe die CS-Krise eingehend analysiert und Lehren daraus gezogen. Nun passe sie ihre Aufsicht «gezielt» an.

Mehr Verantwortung für Bankmanager

Als neue Instrumente wünsche sich die Behörde etwa die klare Zuweisung von Verantwortungen für einzelne Geschäfte an bestimmte Bankmanager («Senior Managers Regime»). Sie will aber auch die Kompetenz, Bussen zu verteilen. Zudem will die Finma aktiver über ihre Tätigkeit kommunizieren dürfen. Die Schweiz habe es nun in der Hand, ihren Finanzplatz der Zukunft zu gestalten, sagte Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad.

In der Grossbankenaufsicht habe die Finma nach der CS-Übernahme durch die UBS die bestehenden Teams zusammengelegt und die Aufsicht ausgebaut, heisst es. So seien bei der UBS insgesamt vierzig Vor-Ort-Kontrollen im In- und Ausland geplant, so Thomas Hirschi, Leiter Geschäftsbereich Banken. Auch dieses Jahr sollen zudem zwei «umfangreiche Stresstests» durchgeführt werden.

Finma steigert Stellen und Geschäftsaufwand

Die Finma hat im vergangenen Jahr die Zahl der Stellen und den Geschäftsaufwand erneut gesteigert. Sie begründet dies mit erhöhten Anforderungen an die Aufsichtstätigkeit nicht zuletzt mit der Krise der Credit Suisse, aber auch mit zusätzlichen Aufgaben. Durchschnittlich lag die Zahl der Vollzeitstellen der Finma bei 583 nach 539 im Vorjahr, wie dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht der Aufsichtsbehörde zu entnehmen ist. Die Betriebsaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um neun Millionen auf 142 Millionen Franken.

Der Gesamtaufwand der Aufsichtsbehörde wurde mit Gebührenerträgen und Aufsichtsabgaben gedeckt. Im Anstieg der Betriebskosten hätten neben den Auswirkungen der CS-Krise die neuen gesetzlichen Aufgaben aus der Umsetzung des Finanzmarktinfrastrukturgesetzes (Finig) und des Finanzmarktdienstleistungsgesetzes (Fidleg) wie auch aus der Revision des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) beigetragen, heisst es. Dazu musste sich die Finma mit neuen Aufsichtsthemen wie Nachhaltigkeit, Cybersicherheit oder Fintech beschäftigen.

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