«Es braucht auch in Zukunft angemessene Kakaopreise»

Keystone-SDA
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Zürich,

Fabian Waldmeier, CEO von Fairtrade Max Havelaar, kommentiert die Entwicklung von Preisen für Kakao wie folgt: «Seit zwei Jahren bewegt sich der globale Börsenpreis für Kakao auf einem ausserordentlich hohen Niveau. Vor einem Jahr erreichte er mit mehr als 12'000 USD pro Tonne einen historischen Höchststand. Heute liegt der Preis bei etwas über 5'000 USD – immer noch mehr als doppelt so hoch wie vor fünf Jahren. Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten spüren die Turbulenzen am Markt weiterhin beim Einkaufen ihrer Weihnachtsschoggi. Wichtig dabei ist aber auch ein Perspektivenwechsel: Für Bäuerinnen und Bauern sind angemessene Preise ein wichtiger Faktor zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen, das zeigen neue Daten aus der aktuellen Hochpreisphase.»

HANDOUT – Fabian Waldmeier, CEO Fairtrade Max Havelaar
HANDOUT – Fabian Waldmeier, CEO Fairtrade Max Havelaar - Keystone/Fairtrade Max Havelaar

Weiter sagt Fabian Waldmeier: «Die aktuellen Herausforderungen im Kakaoanbau sind vielfältig: Klimawandel, steigende Produktionskosten und Arbeitskräftemangel bremsen vielerorts die Fortschritte. Dennoch zeigen kürzlich veröffentlichte Zahlen von Fairtrade über die aktuelle Preisentwicklung deutlich, dass höhere Rohstoffpreise der Schlüssel zu besseren Lebensbedingungen für Kakaobäuerinnen und Kakaobauern sind. Damit der Kakaoanbau in Zukunft gesichert ist, muss der Sektor jetzt reagieren und sich langfristig zu höheren Preisen verpflichten – auch wenn der Preis an der Börse wieder fallen wird.»

Kontext:

Die Preise sind aktuell noch vergleichsweise hoch. Fachleute rechnen jedoch damit, dass die Börsenpreise in den kommenden Jahren weiter fallen werden. Gründe dafür sind die aktuell rückläufige Nachfrage und Investitionen der Bäuerinnen und Bauern in Jungpflanzen sowie in Massnahmen zur Steigerung der Produktivität. Mit der Volatilität des Marktes haben die Bäuerinnen und Bauern zu kämpfen. Sie müssen sich innerhalb weniger Jahre immer wieder neuen Umständen anpassen. Fairtrade wirkt hier mit einem festen Mindestpreis entgegen. Diesen hat Fairtrade jetzt pro Tonne Kakao um 45% auf 3500 USD angehoben. Dieser Preis liegt deutlich über dem Preis der letzten zehn Jahre vor der aktuellen Hochpreisphase. Der ab 2026 geltende Preis berücksichtigt Faktoren wie erhöhte Produktionskosten, Ernteausfälle und die globale Inflation. Er orientiert sich an den Kosten einer nachhaltigen Produktion.

Zusätzlich zum Mindestpreis erhalten die Kakao-Kooperativen, die Fairtrade-zertifizierten Kakao verkaufen, die Fairtrade-Prämie. Diese wurde ebenfalls um 15% auf 275 USD pro Tonne erhöht. Über die Investition dieser Prämie entscheiden die Bäuerinnen und Bauern in einem demokratischen Verfahren. Darüber hinaus investiert Fairtrade gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern und einigen seinen Handelspartnern in eine agroökologische Transformation durch Agroforstprojekte und führt Schulungen durch, um die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit der Bäuerinnen und [email protected] zu verbessern. Der Marktanteil von Fairtrade-Schokolade liegt in der Schweiz bei 18%.

Links:

https://www.fairtrade.net/ch-de/mach-mit/news/hochststand-von-kakaopreisen-in-westafrika-studie.html

Kontakt: Laura Saner, Mediensprecherin Fairtrade Max Havelaar: Telefon +41 44 278 99 18, [email protected]

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