Zoff mit Zoo Zürich könnte 70 Arbeiter Job kosten!
Eine Stahlbaufirma hätte im Zürcher Zoo eine nie dagewesene, gigantische Konstruktion errichten sollen. Es gibt Ärger. Der Zoo hat die Zusammenarbeit beendet.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Stahlbaufirma wurde beauftragt, die neue Voliere im Zoo Zürich zu konstruieren.
- Die Stahlbaufirma habe die gewünschten Anforderungen nicht erreicht, sagt der Zoo.
- Die Zusammenarbeit wurde beendet - ein möglicher Ruin für die Stahlbaufirma.
Es ist ein Projekt, das niemand zuvor je realisiert hat: Eine 11'000 Quadratmeter grosse künstliche Sumpflandschaft wird von Stahlbögen überspannt, die ein 1400 Tonnen schweres Gitternetz tragen. Ohne einen einzigen Stützpfeiler.
Vergeben wurde der Auftrag vom Zoo Zürich an die Stahlbaufirma Baltensperger AG mit Sitz in Höri ZH.
Doch nun wurde die Zusammenarbeit vonseiten des Zoos beendet – wegen «schwerwiegender Vertragsverletzungen».

So heisst es in einer Mitteilung, welche der Zoo am Dienstagabend verschickte. «Die beteiligte Stahlbaufirma erreichte die gewünschten Anforderungen sowohl technisch als auch terminlich und finanziell nicht», lautet die Begründung.
Laut dem Zoo habe man dem Unternehmen bereits monatelang Aufschub gewährt und sogar externe Fachleute zur Unterstützung hinzugezogen.
Produktionshallen voll: Firma kann keine neuen Aufträge annehmen
Selbst die Kantonsregierung versuchte noch, zu vermitteln – erfolglos. Für die Stahlbaufirma mit ihren über 70 Mitarbeitenden könnte die Beendigung des Auftrags laut NZZ nun den Ruin bedeuten.
Denn: Die Produktionshallen sind gefüllt mit Stahlelementen für den Volieren-Bau. Andere Projekte seien deshalb verschoben worden, heisst es.
Die Firma ging zudem in Vorleistung, die finanzielle Lage ist auch wegen der monatelangen Verzögerungen äusserst ernst. Gemäss der Zeitung soll die Baltensperger AG bei ihrer Hausbank auch eine Garantie hinterlegt haben. Angeblich handelt es sich dabei um vier Millionen Franken, die nun vom Zoo eingezogen wurden.
Firmenchef Thomas Baltensperger sieht die Ursache beim beauftragten Ingenieurbüro, welches die Voliere entwarf: Im Projektverlauf sei ein Massstab angelegt worden, der schlichtweg nicht mehr erfüllbar sei. Die Komplexität des Projektes habe im Verlauf um den Faktor zwanzig zugenommen.
Baltensperger weist Schuld von sich
Die vertraglich festgehaltene Fehlertoleranz beziffert, das bei der Konstruktion kein Punkt um mehr als fünf Millimeter verschoben sein dürfe. In der Werkstatt sei das möglich, so Baltensperger. Aber sobald man das im Zoo bei anderen Temperaturen mache, verziehe sich der Stahl.
Der Zoo verhandelt bereits mit einer neuen Firma über den Bau der Voliere.








