Die wohl bald zurücktretende Verkehrsministerin Doris Leuthard versetzt ihren deutschen Amtskollegen. Das gibt zu reden. SVP-Aussenpolitiker Roland Rino Büchel giftet: «Sie scheint ihre Prioritäten nicht mehr nach den Interessen des Landes zu setzen.»
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz und Deutschland feiern den Spatenstich für eine neue Bahnverbindung zwischen Zürich und München.
  • Bundesrätin Doris Leuthard liess Angela Merkels neuen Verkehrsminister Andreas Scheuer im Regen stehen.
  • Jetzt bezeichnet SVP-Nationalrat Roland Büchel die Bundesrätin als «aussenpolitischen Trampel».

Die diplomatische Peinlichkeit stösst im Bundeshaus sauer auf. Für den St. Galler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel ist klar: «Die neue Verbindung nach München ist für die Ostschweiz von grosser Bedeutung. Da gehört die Verkehrsministerin beim Spatenstich dazu.»

Roland Rino Büchel
SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel fürchtet eine links-grüne Koalition. - Keystone

Dass Leuthard den deutschen Spitzenpolitiker versetzt habe, passe ins Bild der letzten Monate. Nicht zum ersten Mal habe sie sich als «aussenpolitischer Trampel» erwiesen. «Ich hoffe, dass sie sehr gute Gründe hatte, diese riesige Chance für ein bilaterales Gespräch mit unserem wichtigsten Partner auszuschlagen», sagt Büchel.

Doris Leuthard lässt Merkels neuen Verkehrsminister im Regen stehen - Nau

Aufbruch- und Party-Stimmung in Memmingen: Rund eine Autostunde von der Schweiz Grenze entfernt feierten die Schweiz und Deutschland den Spatenstich des Bahnausbaus zwischen Zürich und München. Damit sind Herr und Frau Schweizer künftig eine Stunde schneller in der deutschen Metropole.

Extra aus Berlin angeflogen kommt dafür Angela Merkels frischgebackener Verkehrsminister Andreas Scheuer – und bedankt sich im Nau-Interview herzlich für die Schweizer Unterstützung. Die Eidgenossenschaft wird indes durch einen Beamten des Bundesamts für Verkehr und dem Generalkonsul in München vertreten.

Seit ihrer Rücktrittsankündigung sei Leuthard eine «lahme Ente». Das habe Einfluss auf ihr Engagement. Für den SVP-Aussenpolitiker ist klar: «Sie scheint ihre Prioritäten nicht mehr nach den Interessen des Landes zu setzen, sondern nach ihrem persönlichen Wohlbefinden.»

Schneller am Oktoberfest, am Münchner Flughafen oder beim Fussballmatch in der Allianz Arena - Nau

Neue Bahnlinie: Grosse Bedeutung für die Ostschweiz

Verkehrsministerin Doris Leuthard verzichtete auf eine Teilnahme, weil sie «anderweitige Sitzungen und Verpflichtungen» in Bern habe. Scheuer sagte dazu bloss, dass sie nächstes Mal sicher kommen werde und richtete ihr «beste Grüsse» aus – auf Ministerebene eine deutliche Ansage.

Leuthards Sprecherin verweist auf die «volle Agenda». Am Mittwoch etwa besuchte die Bundesrätin die Uhrenmessen «Baselworld».
Leuthards Sprecherin verweist auf die «volle Agenda». Am Mittwoch etwa besuchte die Bundesrätin die Uhrenmessen «Baselworld». - Keystone

SVP-Nationalrat bezeichnet Leuthard als «Trampel»

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