Darum schiessen französische Panzer in Hinterrhein GR
Die gemeinsame Übung von Schweizer und französischen Panzertruppen sei kein Problem für die Neutralität, sagt Brigadier Serge Pignat im Nau.ch-Interview.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee übt gemeinsam mit französischen Truppen Panzergefechte.
- Man wolle von der Kampf-Erfahrung der Franzosen profitieren, erklärt Brigadier Pignat.
- «Es gibt kein Problem mit der Neutralität», sagt Pignat im Nau.ch-Interview.
Französische Leclerc-Kampfpanzer sind in der Schweiz – und sie schiessen scharf. Nicht etwa in der Nähe der französischen Grenze, sondern auf dem Schiessplatz Hinterrhein GR. Was schon einmal ein Hinweis darauf ist, dass alles mit rechten Dingen zugeht: Es handelt sich um eine gemeinsame Übung mit dem Mechanisierten Bataillon 17 der Schweizer Armee mit seinen Leopard-2-Panzern.
Brigadier: «Kein Problem mit Neutralität»
In der Tat sind die französischen Truppen mit ihren Panzern auch nicht quer durch die Schweiz aufmarschiert. Die Panzer kamen per Bahn, die Soldaten im Bus und die Munition mit Begleitschutz der Militärpolizei, erklärt Brigadier Serge Pignat.
«Wir arbeiten mit Frankreich zusammen, um die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz zu stärken», so Brigadier Pignat im Nau.ch-Interview. Es gehe also um Ausbildung aufgrund eines bestehenden Abkommens, betont er: «Es gibt kein Problem mit der Neutralität.»
Miteinander, nicht gegeneinander
«Hier in Hinterrhein kommt es nicht infrage, dass Franzosen gegen Schweizer kämpfen», erklärt der Brigadier. In der Übung kämpfe man deshalb parallel, zusammen, «gegen einen mit Scheiben dargestellten Gegner». Gegeneinander – oder gemischt – zu kämpfen, das sei aber durchaus vorstellbar, auf einem Manöver-Schiessplatz.

Schon im Mai haben Frankreich und die Schweiz gemeinsam mit ihren Panzern geübt. Man habe festgestellt, wie wichtig die Einsatzerfahrung der Franzosen sei und wie sie in die Prozesse einfloss, sagt Brigadier Pignat. «Wir haben ein sehr grosses Interesse daran, zu verstehen, warum die Franzosen gewisse Sachen anders machen. Und ob wir von diesen Erfahrungen profitieren können, sie in unsere Doktrin einfliessen lassen und besser werden können.»
Daher auch der Fokus auf die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit, betont Brigadier Serge Pignat noch einmal. «Da wir eben diese Einsatzerfahrung im Bereich Kampf nicht haben.»








