In Läden gelten trotz allgemeinen Lockerungen weiter strenge Kunden-Beschränkungen. Die Branche geht nun in die Offensive – und fordert eine neue Impfstrategie.
Detailhandel Markwalder Coronavirus
Die Swiss Retail Federation mit Präsidentin Christa Markwalder (FDP/BE) will sofortige Lockerungen im Detailhandel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Detailhandel gelten aktuell strenge Schutzkonzepte wie Kapazitätsbeschränkungen.
  • Das will die Swiss Retail Federation ändern und hat dem Bundesrat einen Brief geschrieben.
  • Der Verband kritisiert besonders die Ungleichbehandlung von Food- und Non-Food-Läden.

Kleider- und Möbelgeschäfte sind seit dem 1. März wieder geöffnet. Allerdings unter strengen Auflagen. Pro Person muss eine Fläche von 25 Quadratmetern zur Verfügung stehen.

Coronavirus Schutzkonzept Laden Detailhandel
Eine Markierung am Boden vor einem Laden in Zürich, Juni 2020. Aufgrund der Massnahmen gegen das Coronavirus gelten strenge Schutzkonzepte im Detailhandel. - Keystone

Das führt immer wieder dazu, dass sich vor Läden lange Schlangen bilden. Die Regel ist auch deutlich rigider als bei Lebensmittel-Geschäften, wo zehn Quadratmeter pro Kunde reichen.

Swiss Retail schickt Bundesrat einen Brief

Mit dieser Ungleichbehandlung von Detailhändlern soll nun Schluss sein. Mit einem Brief, der Nau.ch vorliegt, wendet sich der Dachverband Swiss Retail Federation direkt an die sieben Bundesräte.

Christa Markwalder
Die Berner FDP-Nationalrätin Christa Markwalder ist Präsidentin der Swiss Retail Federation. - Keystone

«Gerade die Schutzkonzepte im Detailhandel haben bewiesen, dass sie belastbar sind», schreiben Präsidentin Christa Markwalder und Geschäftsführerin Dagmar Jenni. Als Beweis dafür sieht FDP-Nationalrätin Markwalder den Umstand, dass die Inzidenz unter Mitarbeitern sogar tiefer sei als in der Gesamtbevölkerung.

Sind Sie für Lockerungen in den Geschäften?

Die Ungleichbehandlung zwischen Food und Non-Food-Detailhandelsgeschäften sei deshalb «höchst stossend, auch unter dem Aspekt der Gleichbehandlung von Marktteilnehmern.»

Swiss Retail Federation Bundesrat
Die Swiss Retail Federation wendet sich direkt an die einzelnen Mitglieder der Landesregierung. - zvg

Bestraft würden aktuell jene Geschäfte, die bereits von längeren Zwangsschliessungen betroffen waren.

Impf-Bevorzugung der Mitarbeitenden?

Die Grenze gehöre deshalb für die ganze Branche auf zehn Quadratmeter gesenkt. Gleichzeitig regt der Verband auch an, die Impfstrategie anzupassen. So soll die junge und mobile Bevölkerung rasch Zugang zu Vakzinen erhalten.

Moderna Swissmedic
Eine Fachperson bereitet die Moderna-Impfung gegen das Coronavirus vor. - Keystone

Zumindest implizit fordert der Detailhandel also eine gewisse Bevorzugung seiner Mitarbeitenden. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, reicht Christa Markwalder heute eine Interpellation ein.

Darin will die Berner FDP-Nationalrätin unter anderem Antworten der Landesregierung zur aktuellen «Ungleichbehandlung» der Geschäfte.

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