Der Bundesrat hat die Botschaft zu Pilotversuchen mit Cannabis an das Parlament überwiesen. Damit schafft er die Grundlage für das «wissenschaftliche Kiffen».
Gesundheitsminister Alain Berset informiert über Experimente zur Cannabis-Legalisierung.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat ein Gesetz für Pilotversuche mit Cannabis erarbeitet.
  • Damit sollen die Vor- und Nachteile alternativer Regulierungsformen ermittelt werden.

In der Schweiz ist Cannabis seit 1951 verboten und strafbar. Trotzdem konsumieren rund 200'000 Menschen regelmässig Cannabis mit mehr als 1% THC-Gehalt. Ein florierender Schwarzmarkt oder auch hohe Repressionskosten sind die Folgen davon.

Bundesrat will Versuche erlauben

Einzelne Städte und Kantone möchten deshalb wissenschaftliche Studien durchführen. Doch dazu fehlt bis anhin die gesetzliche Grundlage.

Cannabis in Israel
Eine Arbeiterin untersucht Cannabis-Pflanzen. Der Bundesrat will Studien ermöglichen. - dpa

Dies soll sich nun ändern: Der Bundesrat hat eine entsprechende Botschaft an das Parlament überwiesen. Gesundheitsminister Alain Berset (SP) betont, das dabei das allgemeine Cannabisverbot nicht in Frage gestellt wird.

Strenge Reglementierung

Mit den Versuchen sollen die Vor- und Nachteile alternativer Regulierungsformen ermittelt werden. Zum Beispiel der Verkauf von Cannabis in Apotheken.

Die Pilotversuche werden streng reglementiert, sagt der Bundesrat. Minderjährige sind von der Studie ausgeschlossen. Volljährige Personen müssen beweisen, dass sie bereits Cannabis konsumieren. Die Dauer der Studien darf höchstens fünf Jahre dauern.

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