Bundesrat

Bundesrat ist gegen Referendum wegen Mehrkosten für US-Kampfjets

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Bundesrat lehnt eine SP-Motion ab und will nicht, dass das Volk über Mehrkosten für die F-35-Kampfflugzeuge abstimmen kann.

F-35-Kampfflugzeuge
Nach Ansicht des Bundesrats soll über die Mehrkosten für die F-35-Kampfjets nicht an der Urne entschieden werden. (Archivbild) - keystone

Das Volk soll nach Ansicht des Bundesrats nicht über die Mehrkosten für die F-35-Kampfflugzeuge abstimmen können. Er lehnt eine SP-Motion ab, die verlangt, einen Nachtragskredit in Form eines referendumsfähigen Bundesbeschlusses dem Parlament zu unterbreiten.

2020 bewilligten die Stimmberechtigten mit 50,1 Prozent Ja-Anteil den Verpflichtungskredit von 6 Milliarden Franken für den Kauf der 36 neuen Kampfflugzeuge. Auf dieser Grundlage habe das Parlament 2022 den Verpflichtungskredit für die US-Kampfjets bewilligt, schrieb Ständerätin Franziska Roth (SP/SO) in ihrer Motion.

Diese Zustimmung sei unter der Vorgabe erfolgt, dass die Kosten den Höchstbetrag nicht überschreiten würden. Vor einigen Wochen hatte der Bundesrat eingeräumt, dass es keinen festen Höchstpreis geben werde und die USA die Mehrkosten auf den Bund abwälzen würden. Die Rede ist von Zusatzkosten von 650 Millionen bis 1,3 Milliarden Franken.

Sei die Voraussetzung für das Ja nicht mehr gegeben, müsse die demokratische Kontrolle angepasst werden, schrieb Motionärin Roth. Dem Parlament müsse ein Zusatzkredit in einem referendumsfähigen Bundesbeschluss beantragt werden.

Bundesrat lehnt Motion ab

Der Bundesrat beantragt ein Nein zur Motion, die der Ständerat voraussichtlich in der Herbstsession behandeln wird. Der einfache Bundesbeschluss – darunter fiele auch die Bewilligung eines Zusatzkredits – sei ein Beschluss des Parlaments und unterliege nicht dem Referendum, schrieb er in seiner am Mittwoch veröffentlichten Antwort.

Die Verfassung sehe kein Finanzreferendum vor. Grundsatz- und Planungsbeschlüsse von grosser Tragweite können dem fakultativen Referendum unterstellt werden. Es dürfe sich dabei aber nicht um Finanzbeschlüsse handeln.

Der Bundesrat vertritt die Ansicht, dass die Bestimmungen der Verfassung eingehalten werden müssten und die demokratische Kontrolle gewährleistet sei. Am Kauf der F-35-Kampfjets will er festhalten. Er beauftragte das VBS vor Kurzem, bis Ende November 2025 verschiedene Optionen eingehend zu prüfen.

Kommentare

User #1199 (nicht angemeldet)

Warum verwundert mich das nicht, dass sich der Bundesrat nicht vom Volk (das das ganze Desaster bezahlen soll) in seine Geldverschwendung reinreden lassen will? Der Bundesrat müsste seine faulen Deals offenlegen und das geht natürlich gar nicht. Sonst müssten wohl einige Mitglieder und Ex Mitglieder den Hut nehmen und ihr Ruhe-Gehalt (Schweigegeld) verlieren.

User #1092 (nicht angemeldet)

Der Vertrag wird von der USA hinsichtlich Kosten und Termine nicht eingehalten, also raus aus dem Vertrag. Oder haben unsere 7 Zwerge etwas übersehen? Dann haften sie mit deren Vermögen. So geht's in der Privatwirtschaft.

Weiterlesen

F-35
96 Interaktionen
F-35
Glencore
6 Interaktionen
Nach Kohleabbau

MEHR BUNDESRAT

Martin Candinas
5 Interaktionen
An Primarschulen
Bundeshaus
4 Interaktionen
Bern
Konzerninitiative Abstimmung Ständemehr
5 Interaktionen
Indirekten
tempo 30
10 Interaktionen
Parlamentsauftrag

MEHR AUS STADT BERN

ESAF
10 Interaktionen
VAR?
Francine Jordi
35 Interaktionen
Grippe!