USA können Preis für Schweizer Kampfjets noch nicht beziffern
Laut US-Verteidigungsministerium steigen die Preise für die 36 Jets massiv. Für die späteren Maschinen sind die Verträge noch gar nicht fixiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz muss für ihre 36 F-35-Kampfjets laut Pentagon 610 Mio. Dollar mehr zahlen.
- Gründe sind Inflation, teurere Rohstoffe, Lieferprobleme und US-Strafzölle.
- Für 24 Jets stehen die Preise noch aus; der Bund kalkuliert mit 1,35 Mrd. Aufschlag.
Das US-Verteidigungsministerium hat erstmals bestätigt, dass die Schweiz für ihre F-35-Kampfjets deutlich mehr bezahlen muss als geplant.
In einer Stellungnahme gegenüber dem «Tagesanzeiger» nennt ein Pentagon-Sprecher einen «Preisanstieg von 610 Millionen US-Dollar» für die bestellten 36 Maschinen.
Die Kosten für Flugzeuge und Triebwerke seien im Vergleich zu den ursprünglichen Schätzungen von 2022 «erheblich» gestiegen.
Inflation, Lieferketten und Zölle treiben die Preise
Verantwortlich seien Inflation, teurere Rohstoffe, gestörte Lieferketten. Und auch die von Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Aluminium und Stahl.
Unklar bleibt, wie hoch die Mehrkosten am Ende tatsächlich ausfallen. Der Vertrag mit Hersteller Lockheed Martin für das Produktionslos 19 ist noch nicht unterschrieben. Darin enthalten die ersten acht Jets für die Schweiz.
Laut Pentagon handelt es sich bisher um Schätzungen. Fest steht aber: Nach US-Recht müssen ausländische Käufer die effektiven Kosten übernehmen.
Die sogenannte Fixpreisklausel («Anmerkung 55») schützt die Schweiz also nicht vor Aufschlägen, sondern bietet nur eine gewisse Kalkulationssicherheit.
Bis zu 1,35 Milliarden Franken Mehrkosten möglich
Besonders heikel: Für die restlichen 24 Flugzeuge ab 2028 sind die Preise noch gar nicht verhandelt. Der Bundesrat rechnet deshalb inzwischen mit möglichen Mehrkosten von bis zu 1,35 Milliarden Franken.
Intern kalkuliert die Verwaltung bereits mit einem Risikoaufschlag von 15 Prozent – statt wie ursprünglich vorgesehen mit nur 1,5 Prozent.
Eine definitive Bestätigung der zusätzlichen Ausgaben wird es erst 2027 geben, wenn die Schweiz ein Vertrags-Amendment unterzeichnet.
Trotz der harten Linie beim Preis betont das Pentagon, man wolle den Deal nicht gefährden: Vertrauen und Transparenz seien zentral, die USA wollten die Verteidigungsbeziehungen zur Schweiz weiter stärken.