Der Bundesrat bleibt bei seinem Gratis-Tests-Entscheid von letzter Woche. Dafür aber startet er eine Impfoffensive, inklusive Prämie für überzeugende Personen.
Die Medienkonferenz mit Bundesrat Alain Berset.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat entschieden, Corona-Tests für Ungeimpfte nicht mehr zu übernehmen.
  • Dafür aber hat er neue Massnahmen beschlossen, um die Impfkampagne zu beschleunigen.
  • Dazu gehört eine Prämie für Personen, die jemanden von der Impfung überzeugt haben.

Der Bundesrat möchte möglichst viele Personen zur Impfung bewegen, wie er nach seiner heutigen Sitzung mitteilt. Die Corona-Tests werden für Imfpverweigerer ab 11. Oktober kostenpflichtig. Für unter 16-Jährige und einmal Geimpfte bleiben sie kostenlos, für Letztere nur bis Ende November.

Hier sind die wichtigsten Punkte der Medienkonferenz

– Der Bundesrat möchte eine «Impfwoche» durchführen. Auch sollen 170 zusätzliche Impfmobile zum Einsatz kommen. Weiter sollen die Behörden mit noch Unentschiedenen persönlich das Gespräch suchen.

Impfbus Basel
Der Impfbus tourt ab dem 25. Oktober durch den Kanton Basel-Stadt. - Keystone

– Für Personen, die jemanden in ihrem Umfeld von der Impfung überzeugen konnten, soll der Bund Gutscheine parat haben. Je 50 Franken soll man erhalten, die Kanton sollen entscheiden, wie diese einlösbar seien. Die Personen, die sich zur Impfung anmelden, können eine Person designieren, welche den Gutschein erhalten soll.

– Mindestens eine Million Menschen müssen noch geimpft werden, um eine stabile Lage garantieren zu können. Dieses Ziel werde aber mit dem heutigen Tempo vor Weihnachten nicht erreichbar sein, so der Bund. Deshalb die zusätzlichen Anstrengungen. Die Massnahmen werden in die Konsultation geschickt.

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Hier ist das Protokoll der Medienkonferenz

14:11 Die Sicherheitslage sei «ziemlich angespannt», sagt Berset. Aber es sei schon viel schlimmer gewesen, zum Beispiel im Winter, damals konnten Viele nicht arbeiten. Eine «stille Mehrheit» der Bevölkerung sei mit den Massnahmen jedoch einverstanden. Dass einige nicht einverstanden seien, «ma foi, das gehört dazu».

14:01 Das zu erreichende Ziel der Impfkampagne soll «so hoch wie möglich sein», so Berset. Bei vielen Altersgruppen bräuchte es mehrere Prozentpunkte mehr an Geimpften. Die Situation könnte sich jedoch im November verändern.

13:57 Der Hauptpunkt der Impfprämie sei, die Leute zur Diskussion zu bewegen. «Wir versuchen, mit der Impfung zum Ende der Pandemie zu kommen», sagt Berset. Andere Länder hätten dies schon lange erreicht.

Dänemark Coronavirus Impfung
Dänemark hat fast alle Corona-Massnahmen dank einer hohen Impfquote aufgehoben. - Keystone

13:55 Der Bund möchte mit der Kostenübernahme für Zertifikatsausstellungen bei repetitiven Tests auch Anreize für Betriebe und Institutionen erstellen. Vorschreiben möchte der Bundesrat aber nicht: «Wir hoffen schwer, dass die Betroffenen sagen: ‹Okay, wow›.»

Bundesrat Berset: Impfprämie ist «ein wenig speziell»

13:51 Die Prämie für Impfüberzeugende sei «zugegebenermassen beispiellos» und «ein wenig speziell». Aber die Pandemie sei das eben auch, erklärt Berset.

13:50 «Wir sind nicht sehr weit», sagt Alain Berset. Er meint weit weg vom Ende der Pandemie. Das sei das Hauptziel des Bundesrats.

13:43 Der Bundesrat möchte zudem die Kosten zur Zertifikatsausstellung bei repetitiven Tests übernehmen. So sollen beispielsweise Schülerinnen und Schüler oder Studierende ohne selbst zu zahlen ein Zertifikat erhalten können. Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, haben weiterhin Zugang zu kostenlosen Covid-Tests.

ZürichUniversität Test Coronavirus
Die Universität Zürich bietet Gratis-Tests für Studierende an, die ungeimpft sind. In der Schweiz haben viele Universitäten und Hochschulen die Covid-Zertifikatspflicht eingeführt. - Keystone

13:41 Die Impfprämie bezeichnet Alain Berset als «ziemlich innovativ». «Aber wir sind nun mal in einer Krise», fügt er hinzu. Am 13. Oktober werde der Bundesrat erneut über die Impfmassnahmen sprechen.

13:40 Deswegen habe der Bundesrat die heute beschlossenen Massnahmen in die Konsultation geschickt. Der Bund wolle die Kantone bei der Impfkampagne mehr Unterstützung anbieten können.

Das Budget der neuen Impfmassnahmen soll sich auf maximal 150 Millionen belaufen. Auf lange Zeit lohne sich das mehr, als die Tests oder andere Massnahmen zu bezahlen, argumentiert der Bund. Das Mantra lautet: Mit der Impfung kommt man aus der Pandemie heraus, mit Tests nicht.

Impfquote soll verbessert werden

13:35 Die Impfquote in der Schweiz sei eine der tiefsten Europas, sagt Berset. Deswegen könne die Landesregierung noch keine massgeblichen Lockerungen beschliessen. Und obwohl die Impfquote ansteige, sei das Tempo nicht schnell genug. Bis vor Weihnachten will der Bund die Impfquote noch stark ansteigen sehen.

Coronavirus Impfung Schweiz
Arzt Bruno Loher informiert Besucher Metali ueber die Impfung gegen das Coronavirus mit dem Covid-19 Impfstoff Moderna in der Mekka Moschee in Schaffhausen, aufgenommen am Freitag, 17. September 2021. - Keystone

13:33 Nichtsdestotrotz bleibe die Situation auf den IPS angespannt. Der Bundesrat wolle also im Hinblick auf die kälteren Monaten noch vorsichtig bleiben. Die Immunität in der Bevölkerung müsse unbedingt ansteigen. Zwei Millionen Personen seien immer noch nicht gegen das Coronavirus immunisiert.

13:30 Die Medienkonferenz beginnt mit der Einschätzung von Bundesrat Alain Berset. Das Gremium habe viel diskutiert, sagt er. Die Fallzahlen nehmen seit zwei Wochen ab, sagt der Innenminister. Das habe man der Impfung und der Zertifikatspflicht zu verdanken.

Alain Berset Bundesrat Coronavirus
Bundesrat Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz. - Keystone

Für Personen, die im Ausland geimpft wurden, aber ein Schweizer Zertifikat benötigen, baut der Bund eine nationale Antragsstelle auf. Zuvor war vorgesehen, dass die Kantone diese Aufgabe übernehmen würden.

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