Die erste Pressekonferenz zu den Russland-Sanktionen liess viele verwirrt zurück. Nun gibt Bundespräsident Cassis zu, dass nicht genug klar kommuniziert wurde.
Ignazio cassis
Aussenminister und Bundespräsident Ignazio Cassis. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 24. Februar marschierte Russland in die Ukraine ein.
  • Die EU verhängte sofort Sanktionen, die Schweiz entschied sich zunächst noch dagegen.
  • Dieser Entscheid liess viele verwirrt zurück.

Am Tag des russischen Einmarsches in die Ukraine gab der Bundesrat eine Pressekonferenz. Dabei wurde zu den Sanktionen gegen Russland informiert.

Man kritisierte die russischen Aktionen scharf, entschied sich aber dagegen, die Sanktionen der EU zu übernehmen. Das Hauptziel war, dass diese nicht in der Schweiz umgangen werden konnten. Dieser Entscheid stiess jedoch auf viel Unverständnis. Später übernahm man die Sanktionen dann doch.

Bundespräsident Cassis: Falscher Eindruck entstanden

In einem Interview mit dem «Sonntagsblick» gibt Bundespräsident Cassis nun zu, dass die Kommunikation zu den Sanktionen schlecht war.

Es sei dem Bundesrat vor allem wichtig gewesen, dass die Schweiz nicht als Kriegsprofiteurin wahrgenommen werde, so Cassis. Doch genau dieser Eindruck sei dann entstanden. «Es ist dem Bundesrat am Donnerstag nicht gelungen, seine Entscheide zu den Sanktionen so zu vermitteln, dass sie verstanden wurden.»

«Im Nachhinein ist man immer klüger», räumte er im Interview ein. Über die Tragweite der Ereignisse sei man sich jedoch immer im Klaren gewesen.

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