Die Zukunft der AHV verspricht auch ohne Reform der Altersvorsorge mehr. Denn der Fonds soll bis 2032 weniger abnehmen als erwartet.
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Vorsorge wird immer wichtiger: Ein betagtes Ehepaar. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die AHV sieht es auch ohne Altersvorsorge-Reform vielversprechend aus.
  • Bis 2023 würde der Fond zwar abnehmen, aber weniger stark als erwartet.

Die Perspektiven der AHV sehen auch ohne eine Reform der Altersvorsorge nicht mehr so düster aus: Nach neuesten Berechnungen des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) würde der AHV-Fonds bis 2032 abnehmen. Aber nicht mehr so stark, wie noch vor einem Jahr angenommen.

Unter Berücksichtigung der definitiven Abrechnung 2021 und ohne die geplante Reform würde der AHV-Fonds demnach ansteigen. Und zwar von 49,7 Milliarden Franken Ende letzten Jahres bis ins Jahr 2026 auf 57 Milliarden Franken. Dann würde er bis ins Jahr 2032 kontinuierlich wieder auf 43,4 Milliarden Franken sinken. Dies teilte das BSV am Mittwoch in seinen Finanzperspektiven mit.

Vor einem Jahr war das BSV davon ausgegangen, dass sich der AHV-Fonds ohne eine Reform bis 2032 praktisch halbiert. Bis 2024 hätte die AHV dank der Kapitalanlagen noch ein positives Betriebsergebnis geschrieben, ab 2025 dann ein Defizit. Entsprechend wäre der Fonds bis 2032 von 47,2 Milliarden auf 24,9 Milliarden geschrumpft.

Rote Zahlen für die AHV

Gemäss den am Mittwoch veröffentlichten neuesten Zahlen würde die AHV auch ohne Reform erst 2029 in die roten Zahlen rutschen. Dann aber gleich ein Defizit von 1,6 Milliarden schreiben und 2032 dann ein Betriebsergebnis von minus 3,8 Milliarden Franken aufweisen.

Grund für die besseren Aussichten ist gemäss BSV eine Anpassung der Eckdaten. Wie zum Beispiel der Bevölkerungsszenarien, der Annahmen für Wirtschaftswachstum, Lohnwachstum, Inflation, Beschäftigung, einigen Finanzwerten und verschiedenen Steuereinnahmen. Zu den «erheblichen Veränderungen» in der AHV-Finanzperspektive beigetragen habe auch das gute Betriebsergebnis der AHV im Jahr 2021.

Am 25. September stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die AHV 21, die Reform der Altersvorsorge, ab. Diese sieht eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 Jahre vor. Aus diesem Grund hatten die Gewerkschaften das Referendum ergriffen.

Das BSV sieht erst ab dem Jahr 2031 ein Defizit von 984 Millionen voraus. Im Jahr 2032 dann von 1,2 Milliarden Franken. Das Kapital des AHV-Fonds würde bis ins Jahr 2030 auf 65,7 Milliarden Franken zunehmen. Dann schliesslich bis 2032 auf 62,2 Milliarden sinken.

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