In Deutschland explodiert die Nachfrage nach E-Autos. Auch dank massiven Prämien. Ein solches Modell scheint hierzulande nicht mehrheitsfähig.
Tesla, Inc.
Einige Modelle von Tesla sollen über eine automatische Spurwechsel-Funktion verfügen. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland hat letztes Jahr 200 Prozent mehr E-Autos zugelassen.
  • Anders als bei unseren Nachbarn gibt es in der Schweiz keine staatliche Kaufprämie.
  • Schweizer Politiker sehen aktuell keinen Bedarf nach einer Kaufprämie.

Das Elektroauto ist auf der Überholspur. Letztes Jahr wurden in der Schweiz fast 20'000 Stromer neu zugelassen – ein Plus von fast 50 Prozent. Und das, obwohl wegen der Corona-Krise die Autoverkäufe insgesamt eingebrochen sind.

In Deutschland fiel der E-Auto-Boom allerdings deutlicher aus. 194'000 Stromer kamen neu auf die Strasse. Ein Plus von über 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

SVP Thomas Hurter
Der Kommissionssprecher Thomas Hurter hebte die Vorteile des Abkommens hervor. - Keystone

Allerdings kommt diese Zahl dank grosszügiger staatlicher Hilfe zustande. In Deutschland erhalten Käufer eines E-Autos eine Prämie von bis zu 9000 Euro. Die Kaufprämien wird es noch vier Jahre lang geben.

Nachfrage auch sonst vorhanden

Ist eine solche Förderung auch in der Schweiz nötig, um den Umstieg zu E-Moblität zu beschleunigen? SVP-Nationalrat und Thomas Hurter winkt ab. «Dass aktuell über 28 Prozent der importierten Fahrzeuge alternative Antriebe haben, zeigt, dass es keine staatlichen Förderprogramme braucht.»

Vielmehr fordert der Verkehrspolitiker und ACS-Zentralpräsident, dass sich der Staat besser um gute Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation kümmern soll. «Statt staatliche Umverteilung von Abgaben und Gebühren.»

Jürg Grossen im Nationalrat.
Jürg Grossen, Präsident der GLP Schweiz, im Nationalrat. - Keystone

Auch GLP- und Swiss eMobility-Präsident Jürg Grossen hält aktuell eine Kaufprämie für nicht notwendig. «Die Kantone haben aber die Möglichkeit dazu, wie es etwa der Kanton Thurgau macht.»

Unterstützung des Staates gibt es in aktuell in anderer Form: Die E-Abgabe, welche künftig die Mineralölsteuer ersetzten soll, wird noch nicht erhoben. «Elektroautos werden dadurch in einer Einführungsphase zurecht indirekt staatlich gefördert», erklärt Grossen.

Sowieso ist der GLP-Nationalrat überzeugt, dass sich Elektroautos in «rasantem Tempo» durchsetzen werden. Denn: «Sie sind über die ganze Betriebszeit betrachtet schon heute günstiger als Autos mit Verbrennungsmotoren.»

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