Der Zucker Gehalt in Joghurts soll weiter sinken. Bundesrat Alain Berset hat mit Schweizer Lebensmittelproduzenten und Detailhändlern neue Ziele vereinbart.
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Alain Berset im Bundeshaus (Archivbild). - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE
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Das Wichtigste in Kürze

  • 14 Unternehmen haben die Fortsetzung der «Erklärung von Mailand» unterzeichnet.
  • Der Zuckergehalt in Joghurts soll weiter sinken.

Bis 2024 soll der Zuckergehalt in Joghurts nochmals um 10 Prozent sinken, jener in Frühstückscerealien um 15 Prozent. Beim Salz stehen die Ziele noch nicht fest.

Gesundheitsminister Alain Berset zeigte sich vor den Medien zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen. Die Ziele seien erreicht, ja sogar übertroffen worden.

Nun habe die Branche mit dem Bund neue vereinbart. Es handle sich um ein sehr schweizerisches Vorgehen, stellte Berset fest.

Jedem freigestellt, Zucker zu essen

Die Konsumentinnen und Konsumenten würden nicht bevormundet, betonte Berset. Nichts werde verboten. Jedem sei freigestellt, Zucker zu essen. Mit der Senkung werde aber sichergestellt, dass Produkte, die als gesund gälten, nicht viel zu stark gezuckert seien.

Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen bezeichnete die neuen Ziele als ehrgeizig. Konsumentinnen und Konsumenten schmeckten schon kleinste Veränderungen in der Rezeptur, gab er zu bedenken. Daher brauche es ein schrittweises Vorgehen.

Verpflichtung mit «Erklärung von Mailand»

Mit der «Erklärung von Mailand» hatten sich 2015 mehrere Lebensmittelproduzenten verpflichtet, den Zuckerzusatz in Joghurts und Frühstückscerealien zu reduzieren. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat seither drei Erhebungen durchgeführt, die letzte im Jahr 2018.

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Zuckerwürfel. (Symbolbild) - keystone

Gemäss den Ergebnissen wurden die vereinbarten Ziele erreicht. Den Joghurts aller Unternehmen wurde im Durchschnitt 8,8 Gramm Zucker pro 100 Gramm zugesetzt. Das sind 3,5 Prozent weniger als 2016. Die Joghurts jener Unternehmen, die von Beginn an bei der «Erklärung von Mailand» dabei waren, enthielten 4,3 Prozent weniger Zucker.

Bei den Frühstücksmüesli sank der Anteil an zugesetztem Zucker seit der ersten Erhebung um 13 Prozent. Er belief sich über alle Firmen hinweg auf 15 Gramm pro 100 Gramm. Die Cerealien enthielten bei der jüngsten Erhebung rund 16 Prozent weniger Zucker. Es handelt sich dabei diejenigen der Unternehmen, die von Beginn weg bei der «Erklärung von Mailand» dabei waren,

Auch Salzgehalt soll gesenkt werden

Die Branche will den Zuckergehalt in weiteren Lebensmitteln senken. Zudem soll auch der Salzgehalt in gewissen Lebensmitteln reduziert werden. Im Visier sind hier Brot und Saucen, wie Berset sagte.

Die «Erklärung von Mailand» unterzeichnet haben die Firmen Aldi Suisse, bio-familia, Bossy Céréales, Coop, Cremo, Danone und Emmi Schweiz. Auch Kellogg Schweiz, Lidl Schweiz, Migros, Mokerei Lanz, Nestlé Suisse, Schweizerische Schälmühle E. Zwicky und Wander sind dabei.

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