Berset fordert mehr Solidarität mit Frauen
Laut SP-Bundesrat Alain Berset sind die Frauen von den Folgen der Corona-Krise besonders stark betroffen. An der digitalen Delegiertenversammlung der SP forderte Berset mehr Solidarität mit den Frauen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die föderale Demokratie habe zwar gezeigt, dass sie eine Krise gut meistern könne, sagte Alain Berset am Samstag in einer Rede, die von den Delegierten mehrheitlich virtuell verfolgt wurde.
Jedoch drohe eine schwere Rezession, von der vor allem Frauen betroffen sein würden.
Es sei an der Zeit mehr Solidarität mit Frauen zu zeigen, die Teilzeit arbeiteten, die Mühe hätten, über die Runden zu kommen und nebenbei noch die ganze Hausarbeit leisteten, so Berset. Dass Frauen zu wenig Lohn für ihre Arbeit erhielten wie im Gesundheits- und Pflegewesen oder in der Reinigungsbranche, sei unhaltbar.
Trotz enormem Engagement würden diese Frauen zudem Gefahr laufen, nach der Pensionierung aufgrund zu kleiner Renten in die Armut abzurutschen. Prekäre Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne seien einer wohlhabenden und solidarischen Gesellschaft wie der Schweiz nicht würdig.
Die Geschichte habe gezeigt, dass in Krisen die sozialen Ungleichheiten zunehmen würden. Diese könnten und müssten jedoch verhindert werden, sagte Berset. Der Gesundheitsminister nutzte die Rede auch, um für den Vaterschaftsurlaub sowie für die Überbrückungsleistungen für ältere Arbeitslose zu werben.