Die Jagdprüfung soll künftig von den Kantonen gegenseitig anerkannt werden, findet der Bundesrat. Das tönt für den Waidmanns-Laien vernünftig: Schliesslich halten sich Fuchs und Has auch nicht an die Kantonsgrenzen. Jäger aus Bergkantonen warnen vor einer Jagd-Safari.

Vorteil für Zürcher und Basler

Der Walliser hofft, dass heute die Ständeratskommission die Gesetzes-Änderung ablehnt. Der Bündner Ständerat Martin Schmid (48, FDP) sieht nicht ein, weshalb sich der Bund bei der Jagd einmischen soll. «Touristisch wäre es eventuell sogar sinnvoll, die Jagd für ausserkantonale Jäger einfacher zu ermöglichen. Das sollen jedoch die Kantone regeln», sagt Schmid gegenüber Nau.

jagdgesetz
Walliser Jäger wollen nicht, dass die Kantone gegenseitig die Jagdprüfungen anerkennen müssen.
Die Kantone mit Revier-Jagd erhielten Vorteile gegenüber denjenigen mit Patent-Jagd
Die Kantone mit Revier-Jagd erhielten Vorteile gegenüber denjenigen mit Patent-Jagd
Daniel Kalbermatter, Präsident des Walliser Jägerverbands: «Das nützt den Baslern und Zürchern, aber nicht uns».
Daniel Kalbermatter, Präsident des Walliser Jägerverbands: «Das nützt den Baslern und Zürchern, aber nicht uns».
Auch der Bündner FDP-Ständerat Martin Schmid (48) sieht nicht ein, warum sich der Bund einmischt
Auch der Bündner FDP-Ständerat Martin Schmid (48) sieht nicht ein, warum sich der Bund einmischt
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will, dass die Kantone gegenseitig die Jagdprüfung anerkennen müssen
  • Das würde Jägern aus Mittelland-Kantonen aber Vorteile verschaffen
  • Die Ständerats-Kommission berät heute darüber

Jagd ist nicht gleich Jagd, erklärt der Präsident der Walliser Jäger, Daniel Kalbermatter. Und meint damit keineswegs, dass «Üsserschwiizer» keine Ahnung von Steinbock und Murmeli hätten. «Aber wir haben zwei verschiedene Systeme in der Schweiz: Die Patent-Jagd und die Revier-Jagd.» Diese könne man nicht einfach gleichschalten, wie der Bundesrat sich das vorstelle.

Mittelland gegen Berggebiete

In den Mittelland-Kantonen von Basel über Luzern bis St. Gallen gilt die Revier-Jagd, in den jagdtechnisch attraktiven Bergkantonen wie dem Wallis und Graubünden die Patent-Jagd.

Bei der Revier-Jagd pachtet ein Jäger ein bestimmtes Gebiet und darf darin jagen. Bei der Patent-Jagd gelten Regeln wie Abschussquoten und Schonzeiten. Wenn nun ein Zürcher Jäger kein Revier pachtet, könnte er also in einen Patent-Kanton ausweichen. Und so den lokalen Jägern die Beute streitig machen.

«Uns fehlt jedoch die Gegenseitigkeit, da in einem Patentkanton die Jagd frei ausgeübt werden darf. In einem Revierkanton ist jedoch die gesamte jagdbare Fläche verpachtet und eine Einladung der Pächter nötig, um in diesen Kantonen jagen zu können», sagt Jäger-Präsident Kalbermatter.

Ständerat soll Jagd-Touristen verhindern

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