Bananenwerfer von Basel will in den Nationalrat
Ende 2018 wirft ein FCZ-Fan eine Banane in Richtung eines dunkelhäutigen FCB-Spielers. Jetzt kandidiert er für die «ÖKO-Partei Schweiz» für den Nationalrat.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein FCZ-Fan hat vergangenes Jahr eine Banane nach einem dunkelhäutigen Spieler geworfen.
- Jetzt kandidiert er mit seiner eigenen Partei für den Nationalrat.
Der Rassismus-Vorwurf lag auf der Hand. Im Dezember 2018 fliegt beim Super-League-Spiel des FC Basel gegen den FC Zürich eine Banane aufs Spielfeld. Und landet FCB-Spieler Aldo Kalulu vor den Füssen. Die Liga untersucht, dem Übeltäter drohen zwei Jahre Stadionsperre.
Doppelbürger mit eigener Liste
Zwei Wochen später outet sich der Bananenwerfer gegenüber dem «Blick». FCZ-Fan Gökhan Cukur beteuert, er sei kein Rassist und die Banane ohne Symbolik, sondern einfach ein Wurfgeschoss. Die Liga zeigt sich gnädig: Der Rassismusvorwurf wird gestrichen, der FCZ kann somit Cukurs Stadionverbot auf ein Jahr beschränken.

Nach dem Bananenwurf wagt Doppelbürger Gökhan Cukur nun den grossen Wurf, wie aus den Unterlagen des statistischen Amts ersichtlich ist. Er ist einziger Kandidat der «ÖKO-Partei Schweiz» und will einen der 35 Sitze des Kantons Zürich ergattern.
Bananenwerfer mag es gerne umständlich
Seine Partei gibt es allerdings schon länger. Nur hiess sie früher «Liberaldemokratische Schweizer Muslim Partei des Kantons Zürich (LSMP ZH)». Insofern ist Gökhan Cukur also nicht ein Polit-Neuling und auch einer, der nicht so schnell aufgibt.
Mit Komplikationen, sei es bei Wurfgegenständen oder bei Parteibezeichnungen, scheint sein Leben aber gespickt zu sein. Denn «ÖKO-Partei» ist eigentlich eine Abkürzung – deswegen auch die Grossbuchstaben. Mit vollem Namen lautet Cukurs One-Man-Show nämlich «Ökologische Klimabewegungsorganisationspartei Schweiz».