Alain Berset für Homeoffice-Outfit-Werbung missbraucht
Eine Schweizer Modefirma macht unberechtigterweise auf Instagram Werbung mit Bundesrat Alain Berset. Nau.ch-Recherchen zeigen: Der Bund hat interveniert.
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Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizer Mode-Start-up Unyke benutzt Alain Berset für Werbung auf Instagram.
- Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) interveniert.
Lustig sieht sie aus, die neue Insta-Werbung des Schweizer Modelabels Unyke. Fröhlich grinsend steht da Bundesrat Alain Berset. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) ist in ein weisses Pyjama gekleidet.
«Style de Alain Berset fürs Homeoffice», so die Botschaft. Und die Aufforderung: «Stop bei deinem Lieblingsoutfit!» Es ziehen nämlich mehrere Klamotten-Kombinationen auf dem Smartphone-Bildschirm vorbei.

Was wohl kaum bösartig gemeint war, hat nun Konsequenzen. Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt EDI-Mediensprecherin Emma Brossin, dass das Departement eingegriffen habe.
Alain Berset darf nicht für «kommerzielle Zwecke verwendet werden»
Zwar sagt sie: «Bundesrat Berset hat grosses Verständnis für die schwierige Situation der Modebranche.»
Aber: «Bundesratsbilder dürfen aber nicht ungefragt für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Deshalb haben wir bei der Firma interveniert.»

Unyke beschreibt seine Produkte als «einzigartige Schweizer Streetwear-Mode» und scheint relativ neu zu sein. Die Firma setzt auf Nachhaltigkeit und veganen Kork anstelle tierischen Leders.
Unyke: «Das war ein Gag, wollten die Kunden zum Lachen bringen»
Angesprochen auf die Reaktion des Bundes meint einer der beiden Geschäftsführer gegenüber Nau.ch: «Wir haben die Berset-Werbung gestern offline genommen, weil sich der Bund gemeldet hat.»
Es habe sich aber so oder so nur um eine Testphase gehandelt. «Wir hatten die Werbung knapp einen Tag online.»
Es habe sich eher um einen Gag gehandelt. «Wir wollten unsere Kunden zum Lachen bringen. Es stand natürlich absolut kein schlimmer Gedanke dahinter.»
Und weiter: «Schade, mussten wir das Inserat offline nehmen – aber total verständlich!» Ob dem Modelabel weitere Konsequenzen drohen, ist unklar.