Das Online-Newsportal «Watson» hat vor kurzem einen Artikel zu «lebensnotwendiger Kultur» publiziert. Wer genauer hinschaut, merkt, dass es sich um eine «Native-Ad» des Bundesamts für Kultur handelte. 8000 Franken hat sich der Bund den Artikel kosten lassen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesamt für Kultur bezahlt für einen Artikel 8000 Franken.
  • Es handelt sich um eine sogenannte «Native-Ad», eine Publireportage.
  • Das Bundesamt für Kultur machte wegen seiner finanzieller Probleme vor kurzen von sich reden.

Wie Tamedia-Recherchen ergeben haben, waren letztes Jahr 760'000 Franken für die Auszeichnung der Gewinner eines Literaturwettbewerbs budgetiert. Ausbezahlt wurden nur 262'000 Franken. Der Rest des Geldes wurde für Video-Porträts der Autoren, die Preisverleihung und die Produktion aufgewendet.

Das Bundesamt für Kultur hat sich den Artikel bei «Watson» 8000 Frnaken kosten lassen.
Das Bundesamt für Kultur hat sich den Artikel bei «Watson» 8000 Frnaken kosten lassen. - Keystone

8000 Franken hat der Artikel mit dem Titel auf der Online-Newsplattform «Watson» gekostet. Ein Betrag, den das Bundesamt für Kultur offenbar gerne bezahlt. Geworben wird für einen Ideenwettbewerb, der «einen möglichst grossen Teil der Bevölkerung anregen soll, sich Gedanken zum Kulturerbe zu machen». Gewinnen kann man einen Museumspass im Wert von 166 Franken und eine Einladung zu einem Fest in Bern.

Das Problem: Beim Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag – eine sogenannte «Native-Ad». Das zeigt die kleine Marke unten rechts vom Artikel: «Präsentiert von – Schweizerische Eidgenossenschaft – Bundesamt für Kultur». Das Bundesamt für Kultur hat vor allem in letzter Zeit einige Negativschlagzeilen aufgrund seiner hohen Ausgaben gemacht.

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