Wie Jane Goodall die Welt verändert hat
Jane Goodall revolutionierte die Wissenschaft über Schimpansen und veränderte damit das menschliche Verständnis der Tierwelt grundlegend.

Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall ist am Mittwoch im Alter von 91 Jahren in Los Angeles verstorben. Ihr bahnbrechendes Lebenswerk bleibt unvergessen, berichtet das «SRF».
Doch wie hat Jane Goodall die Welt verändert?
Revolutionäre Entdeckung der Werkzeugherstellung
Jane Goodall bewies 1960, dass Schimpansen Werkzeuge nicht nur benutzen, sondern auch aktiv herstellen. Sie beobachtete einen Schimpansen, wie er Zweige abbrach und diese in Termitenhügel steckte, berichtet das «ZDF».

Diese Entdeckung stellte die bisherige wissenschaftliche Annahme auf den Kopf. Werkzeuggebrauch galt bis dahin als exklusives Merkmal des Menschen, schreibt die «NZZ».
Jane Goodall hat die emotionale Intelligenz bei Primaten nachgewiesen
Die Forscherin dokumentierte komplexe soziale Strukturen und emotionale Verhaltensweisen bei Schimpansen. Sie wies nach, dass die Tiere Zuneigung zeigen, trauern und sogar Kriege führen können.
Ihre Methoden waren zunächst umstritten, weil sie den Tieren Namen gab und persönliche Beziehungen zu ihnen aufbaute. Doch genau dieser Ansatz ermöglichte Erkenntnisse über Primatenverhalten, die es bisher noch nicht gab, schreibt die «CNN».
Vom Forschungslager zur globalen Bewegung
1986 änderte Goodall die Richtung ihrer Arbeit nach einer Konferenz über den ethischen Umgang mit Tieren. Sie widmete sich fortan der Bildung und dem Schutz der Schimpansen-Lebensräume, schreibt das «ORF».
Das Jane Goodall Institute wurde zu einer weltweiten Organisation für Naturschutz. Ihre Jugendorganisation «Roots & Shoots» pflanzte bereits hunderte Millionen Bäume weltweit, so «Euronews».
Weltweites Engagement bis zum letzten Tag
Auch im hohen Alter reiste Goodall unermüdlich um die Welt, um Vorträge zu halten. Sie nutzte ihre Bekanntheit, um auf die Bedrohung der Schimpansen-Populationen und die Umweltzerstörung aufmerksam zu machen.

«Wir nähern uns wohl dem Ende der Menschheit und der Menschenaffen, wenn wir nichts tun», warnte sie. Diese Botschaft verbreitete sie bis zuletzt während ihrer Vortragsreise in Kalifornien, wo sie am Mittwoch verstarb.
Goodalls Vermächtnis zeigt, dass wissenschaftliche Pionierarbeit und persönliches Engagement die Welt nachhaltig verändern können. Ihre Erkenntnisse prägten nicht nur die Wissenschaft, sondern auch das globale Bewusstsein für Tier- und Umweltschutz.