Virtuoser Akkordeon-Jazz: Zanchini feiert Nino Rota

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Deutschland,

Adaptionen der Musik von Nino Rota hat es schon viele gegeben. Der Akkordeonist Simone Zanchini legt zusammen mit der Frankfurt Radio Big Band nun die Jazz-Anteile von Kompositionen wie «La Dolce Vita» frei.

Ein Mann und sein Akkordeon: Simone Zanchini. Foto: Roberto Cifarelli/dpa
Ein Mann und sein Akkordeon: Simone Zanchini. Foto: Roberto Cifarelli/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Musik für Kinoklassiker von Federico Fellini («La Dolce Vita») und Francis Ford Coppola («Der Pate») wurde Giovanni «Nino» Rota zu einem der wichtigsten Filmkomponisten.

Nun spielt sein italienischer Landsmann Simone Zanchini einige der Melodien des Oscar-Preisträgers als virtuosen Bigband-Jazz.

Die Live-Aufnahme «Nino Rota» (IN + OUT Records/edel Kultur) mit der Frankfurt Radio Big Band vom Januar 2016 liegt seit kurzem als CD vor. Es ist bereits das 25. Album des 46-Jährigen, aus der Nähe von Rimini stammenden Akkordeonisten Zanchini. Und gewiss eines seiner besten.

«Erst die Musik, dann das Instrument! Ich bin ein Musiker, der Akkordeon spielt - kein Akkordeonspieler, der Jazz macht», so das Credo von Zanchini. «Klassische», orchestrale Rota-Adaptionen klingen daher in den sieben Stücken - darunter Zanchinis Solo-Hommage «Impro For Nino» - nur selten an. Insgesamt sind diese swingenden, freien Interpretationen näher beim Akkordeon-Jazz des Franzosen Richard Galliano.

Den Schwerpunkt des Live-Albums liefert Musik, die Rota für Fellini schrieb. Also für Filme von «La Dolce Vita» über «Achteinhalb» («8½») bis zu «Amarcord», einer Hommage an Fellinis Geburtsort Rimini (soviel zur engen biografischen Verbindung von Filmemacher und Jazz-Improvisateur). Ihren Höhepunkt erreicht die Verbeugung vor Nino Rota (1911-1979) im zentralen «La Passerella Di Addio», einem gut 21 Minuten langen Feuerwerk aus Jazz und Zirkusmusik.

«Fellini verfügte über das Vermögen, die geheime Kraft meiner Kultur und Region zu erfassen, also die überlieferten Elemente der hiesigen Volkskultur», sagt der Musiker. «Wir nahmen dann Nino Rotas damit verbundenen Melodien als Ausgangspunkt, um etwas Neues zu erschaffen, ganz und gar zeitgenössisch und im Jazz-Idiom.» Das Experiment ist Zanchini und der deutschen Bigband grandios geglückt.

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