Rund sieben Jahrzehnte lang arbeitete Carl Reiner als Schauspieler, Komiker und Regisseur - und prägte die Comedy-Szene in den USA entscheidend mit. Auch sein Sohn Rob wurde ein erfolgreicher Regisseur.
Carl Reiner bei den Writers Guild Awards 2009. Foto: Antonio Nava/Prensa Internacional via ZUMA/dpa
Carl Reiner bei den Writers Guild Awards 2009. Foto: Antonio Nava/Prensa Internacional via ZUMA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Regisseur Carl Reiner ist tot.

Reiner, der jahrzehntelang auch als Schauspieler gearbeitet hatte und als Legende der Comedy-Branche gilt, sei am Montag im Alter von 98 Jahren in Los Angeles gestorben, sagte seine Assistentin Judy Nagy dem Branchenmagazin «Variety».

«In der vergangenen Nacht ist mein Vater gestorben», schrieb Sohn Rob Reiner, ebenfalls Regisseur, am Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. «Während ich dies schreibe, schmerzt mein Herz. Er war mein Vorbild.» 

Zahlreiche Kollegen und Fans betrauerten die Nachricht vom Tod Carl Reiners im Internet. «Auf Wiedersehen, mein grossartigster Mentor - bei Filmen und beim Leben», schrieb Schauspieler Steve Martin. «Danke, lieber Carl.»

Schauspieler Jason Alexander schrieb, Reiner sei ein «wundervoller Mann» gewesen, der ein «wundervolles Leben» gelebt habe: «Carl Reiner war ein Comedy-Genie. Oft hat dieses Genie andere Leute noch lustiger gemacht. Aber wenn man ihm eine Bühne gegeben hat, konnte er aus jedem Moment ein Lachen zaubern. Ich habe es immer wieder beobachtet. Sein Beitrag zur Comedy wird immer Bestand haben.»

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo kondolierte der Familie und schrieb, Reiners Comedy sei zeitlos. «Er hat Amerika zum Lachen gebracht - ein echtes Geschenk

Reiner wurde 1922 als Kind österreichischer Einwanderer in New York geboren. Er diente nach der Schule im Militär, wurde Schauspieler und später Regisseur. Zudem erfand er die in den USA in den 60er Jahren sehr erfolgreiche Sitcom «The Dick Van Dyke Show».

Grosse Erfolge als Regisseur feierte er unter anderem mit «Oh Gott...» (1977), «Reichtum ist keine Schande» (1979) und «Solo für 2» (1984). Als Schauspieler hatte er unter anderem Rollen in der Gaunerkomödie «Ocean’s Eleven» und deren Fortsetzungen sowie in zahlreichen anderen Filmen und Fernsehserien. Bis ins hohe Alter arbeitete Reiner noch, unter anderem auch als Synchronsprecher für Zeichentrickfilme.

Im Jahr 2000 wurde Reiner mit dem Mark-Twain-Preis für Humor des Kennedy Centers in Washington ausgezeichnet. 2017 verewigte er gemeinsam mit Sohn Rob Hände und Füsse in Hollywood - in Zement vor dem Chinese Theater in Los Angeles. Dabei verriet er auch seinen Lieblingsfilm: «Die Braut des Prinzen», gedreht 1987 von Rob Reiner. «Jedesmal wenn es einem schlecht geht, muss man nur "Die Braut des Prinzen" anschauen - und danach lächelt man wieder.»

Neben Rob, der unter anderem auch «Harry und Sally» drehte, hatte Carl Reiner mit seiner 2008 gestorbenen Ehefrau Estelle noch zwei weitere Kinder. Erst vor kurzem hatte sich Reiner auf Twitter selbst noch zu seiner Familie geäussert: «Nichts freut mich mehr, als zu wissen, dass ich das bestmögliche Leben gelebt habe, indem ich die talentierte Estelle (Stella) Lebost getroffen und geheiratet habe, die mit mir gemeinsam Rob, Annie und Lucas Reiner in diese bedürftige und sich immer weiter verändernde Welt gebracht hat.»

© dpa-infocom, dpa:200630-99-622361/6

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