US-Performancekünstlerin Carolee Schneemann gestorben

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USA,

Sie hat sich in erster Linie als Malerin verstanden. Berühmt wurde Carolee Schneemann aber mit ihrer kompromisslosen Performance-Kunst.

Carolee Schneemann vor ihrer Arbeit «Body Collage» (1967). Foto: Andreas Arnold
Carolee Schneemann vor ihrer Arbeit «Body Collage» (1967). Foto: Andreas Arnold - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Performancekünstlerin Carolee Schneemann, die in bahnbrechenden Arbeiten gesellschaftliche Tabus rund um Sex und Geschlecht aufgriff, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Sie sei am Mittwoch in ihrem Zuhause umgeben von ihrer Kunst, ihrer Familie und Freunden «friedlich gestorben», bestätigte die New Yorker Galerie P.P.O.W. am Freitag. Schneemann sei eine «visionäre Künstlerin und grossartige Freundin» gewesen.

Im Lauf ihrer 60 Jahre langen Karriere wurde Schneemann zu einer der wichtigsten Vertreterinnen von Performance- und Körperkunst in den USA und darüber hinaus. Sie übertrug Aspekte der Malerei auf Collagen, Montagen, Tanz, Performance, Film und ihr «kinetisches Theater». Die aus Pennsylvania stammende Künstlerin bestand darauf, als Malerin verstanden zu werden: «Ich bin immer noch eine Malerin und ich werde als Malerin sterben. Alles, was ich entwickelt habe, befasst sich mit der Erweiterung visueller Grundsätze abseits der Leinwand», sagte sie 1993.

In der experimentellen Avantgarde-Szene der 1960er und 1970er Jahre setzte sie ihren Körper als greifbares Material in radikalen und bahnbrechenden Aktionen, Filmen und Performances ein. Ihr Körper stand dabei meist im Mittelpunkt. Eine ihrer bekanntesten Arbeiten ist «Meat Joy», ein 1964 veröffentlichter Film einer Performance mit acht spärlich bekleideten Tänzern, die sich an der Seite von Tierprodukten wie toten Fischen und Würsten krümmen und winden. Die Arbeit sei «kompromisslos und explodiere vor Vergnügen», schrieb die Website «ArtNews».

Schneemann wurde 2017 unter anderem mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk auf der Kunst-Biennale in Venedig geehrt. Sie habe «unser Verständnis von Körper, Verlangen, Gewalt, Sexualität und Geschlecht» für immer neu definiert und einen entscheidenden Beitrag zu Studien feministischer Kunst geleistet, schrieb die Galerie P.P.O.W.

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