In den Kinos startet nun die Vorgeschichte der «Tribute von Panem». In der Hauptrolle ist Rachel Zegler zu sehen.
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Rachel Zegler (l.) tritt in «Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes» die Nachfolge von Jennifer Lawrence an. - Leonine/Lionsgate
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den Kinos ist das "Tribute von Panem"-Prequel angelaufen.
  • Die Geschichte erzählt die Ursprünge des späteren Präsidenten Coriolanus Snow

Acht Jahre ist es her, dass Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen zuletzt in einem «Tribute von Panem»-Film begeisterte. Die bisherigen «Hunger Games»-Filme spielten an den weltweiten Kinokassen knapp drei Milliarden US-Dollar ein. Im neuen Teil «The Ballad of Songbirds and Snakes», der Vorgeschichte zu Katniss' Abenteuern, ist vieles anders als bisher gesehen.

«The Ballad of Songbirds and Snakes» spielt rund 60 Jahre vor den bekannten Ereignissen. Eine junge Frau aus dem 12. Distrikt wird – wie später Katniss Everdeen – ausgewählt, um an den 10. Hungerspielen teilzunehmen.

Lucy Gray Baird, die von Rachel Zegler verkörpert wird, unterscheidet sich stark von Überlebenskünstlerin Katniss: Sie ist eine Sängerin, keine Kämpferin, und entstammt einem umherfahrenden Volk von Gauklern und Künstlern.

Als sie bei der sogenannten Ernte-Zeremonie für die tödlichen Gladiatorenspiele zwangsverpflichtet wird, singt die rebellische Lucy den Zuschauern ein Lied. Ihre für das Medienspektakel Hungerspiele so wichtigen Popularitätswerte steigen.

«Tribute von Panem»: Vorgeschichte erzählt von Ursprüngen der Hungerspiele

Die Spiele an sich sind im 5. «Panem»-Film jedoch noch nicht die spätere, atemberaubende Show in einer technisch hochgerüsteten Arena. Vielmehr finden die Hungerspiele in «The Ballad of Songbirds and Snakes» in einem schlichten Stadion statt.

Hier sollen sie noch als reine Bestrafung der Distrikte dienen. Im Laufe des Films werden zwei Figuren die Dynamik der Wettkämpfe jedoch für immer verändern.

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Tom Blyth als Coriolanus Snow und Rachel Zegler als Lucy Gray Baird in einer Szene des Films «Die Tribute von Panem - The Ballad Of Songbirds & Snakes». - -/Leonine/dpa

Neben der Performerin Lucy Gray Baird ist das der spätere Präsident von Panem Coriolanus Snow. In den Filmen mit Jennifer Lawrence hauchte Altstar Donald Sutherland dem diabolischen Charakter noch auf unvergessene Weise Leben ein. In «The Ballad of Songbirds and Snakes» übernimmt jetzt der relative Schauspiel-Newcomer Tom Blyth (28) die Rolle.

Tom Blyth spielt jungen Präsident Snow

Sein jüngerer Snow, der noch am Anfang seines Erwachsenenlebens steht, wird von Freunden und Verwandten liebevoll «Corio» genannt. Er hat es nicht leicht im Leben, obwohl er aus privilegierten Verhältnissen stammt. Denn seine Familie ist in Panem in Ungnade gefallen. Noch dazu ist sie pleite und hat nicht einmal genug zu essen, obwohl sie zur absoluten Elite des Kapitols zählt.

Die Hungerspiele sollen für Snow die Wende bringen. Als ihm aber Lucy Gray Baird als Schützling zugeteilt wird, ist «Corio» zunächst entsetzt. Er hält sie für eine der schwächsten Teilnehmerinnen am Arenakampf.

Aus Verzweiflung und einer gehörigen Portion Eigennutz beschliesst er, der jungen Frau bei den Hungerspielen zum Sieg zu verhelfen. Beide erkennen, dass eine fesselnde Show für das Fernsehpublikum mindestens ebenso bedeutsam ist, wie die Kampffähigkeiten einer Tributin. Später entwickelt sich dann zwischen den zwei so unterschiedlichen Charakteren auch eine zarte Liebesgeschichte.

«The Ballad of Songbirds and Snakes»: Eine überflüssige Vorgeschichte?

Beim neuen «Tribute von Panem»-Film «The Ballad of Songbirds and Snakes» wurden erkennbar weder Kosten noch Mühen gescheut. Erneut dient ein Roman der umjubelten Autorin Suzanne Collins als Vorlage. Das Budget von 100 Millionen US-Dollar floss unter anderem in den Cast rund um die bereits erwähnten Hauptdarsteller. Ebenfalls dazu gehören «Game of Thrones»-Star Peter Dinklage, Oscarpreisträgerin Viola Davis und Hunter Schafer.

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Die Schauspieler Josh Andres Rivera (l-r), Tom Blyth, Rachel Zegler und Hunter Schafer sowie Regisseur Francis Lawrence kommen zur Europapremiere von «Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes» in den Zoo-Palast. - Joerg Carstensen/dpa

Entstanden ist das Werk zu grossen Teilen in der Bundeshauptstadt Berlin. Das in der Nazi-Zeit erbaute Olympiastadion und der Strausberger Platz dienten als stimmige Kulisse für das dystopische, faschistoide Kapitol Panems.

Zudem ist nicht nur Regisseur Francis Lawrence zurückgekehrt, der zuvor bereits drei der vier übrigen «Panem»-Filme inszeniert hatte. Auch die kreativen Köpfe aus den Bereichen Kostümdesign, Kamera und Musik sind wieder mit am Start. Der Look des neuen «Panem»-Films überzeugt daher wenig überraschend rundherum. Auch Hauptdarstellerin Zegler weiss als eher den schönen Künsten zugeneigte, dafür aber weniger kriegerische Katniss-Nachfolgerin durchaus zu begeistern.

Origin-Geschichte von Präsident Snow wird enthüllt

Die Hauptfigur im neuen «Tribute von Panem»-Film ist jedoch der später überaus böse Diktator Coriolanus Snow. Erzählt wird hier gewissermassen seine Origin-Geschichte, wobei sich «Corio» im Verlauf der Handlung von einer ambivalenten Figur zum Schurken entwickelt. Solch eine innerlich zerrissene Hauptfigur bietet grundsätzlich immer reichlich Stoff für eine spannende Geschichte. Doch weil das Ende der Handlung durch die erschienenen Filme schon festgelegt ist, kommt das Filmfinale ein wenig spannungsarm daher.

Und auch die zu rudimentären, aufs absolut Wesentliche reduzierten Hungerspiele als solche fesseln im neuen «Panem»-Film deutlich weniger. «The Ballad of Songbirds and Snakes» ist somit eher eingefleischten Fans der Buch­- und Filmreihe zu empfehlen. Ob auch ein ganz neues Publikum in die Kinosäle gelockt werden kann, erscheint fraglich.

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