Das 78. Avignon Theaterfestival setzt dieses Jahr auf spanische Regisseure und provokative Aufführungen.
Theaterfestival Avignon
Eine Künstlerin performt am Theaterfestival in Avignon 2017. (Archivbild) - Keystone

Das 78. Theaterfestival im südfranzösischen Avignon hat dieses Jahr eindeutig spanische Akzente. So wird die international bekannte Theaterregisseurin und Extremperformerin Angélica Liddell zur Eröffnung des rund dreiwöchigen Ereignisses am 29. Juni den Startschuss im berühmten Ehrenhof des Papstpalasts geben. Ihr Stück «Dämon. El funeral de Bergman» über den bedeutenden schwedischen Film- und Theaterregisseur Ingmar Bergman (1918–2007) verspricht radikal zu werden.

Das Festival rät auf seiner Homepage wegen Szenen, die die «Sensibilität des Publikums» verletzen könnten, Jugendlichen unter 16 Jahren davon ab, das Stück anzuschauen. Weitere spanischsprachige Regisseurinnen und Regisseure, die bis zum 21. Juli ihre Stücke auf dem Festival vorstellen – das als weltweit grösstes seiner Art gilt –, sind Tiziano Cruz, Chela de Ferrari, Malicho Vaca Valenzuela und Mariano Pensotti.

Portugiesische Dramaturgie und französische Schauspielkunst

Mit «Liberté Cathédrale» und «Forever» tritt das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch unter der Leitung des französischen Choreografen und Tänzers Boris Charmatz auf. Der Pole Krzysztof Warlikowski, der zu den einflussreichsten Theater- und Opernregisseuren zählt, zeigt «Elizabeth Costello». Das Stück beruht auf dem gleichnamigen Werk des südafrikanischen Literaturnobelpreisträgers J.M. Coetzee.

Der portugiesische Dramaturg Tiago Rodrigues, der seit zwei Jahren das Festival leitet, präsentiert «Hécube, pas Hécube» (Hekabe, oder nicht Hekabe) mit Schauspielerin der renommierten Comédie-Française. Von den 35 Aufführungen feiern 80 Prozent in Avignon Weltpremiere.

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