Neo-Politikerin Tamy Glauser war am Montagabend zu Gast in der SRF-Talksendung von Roger Schawinski. Dieser blieb für einmal überraschenderweise ziemlich zahm.
Roger Schawinski Tamy Glauser
Roger Schawinski spricht mit Model und Neo-Politikerin Tamy Glauser in der SRF-Talkshow «Roger Schawinski». - Screenshot/SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tamy Glauser war am Montagabend bei Roger Schawinski zu Besuch.
  • Das Model zeigte sich bei ihrem TV-Debüt als Politikerin sehr routiniert.
  • Schawinski, sonst für seine harte Gangart bekannt, blieb aber auch meist zahm.

Der Rummel um das Schweizer Topmodel Tamy Glauser ist zurzeit sehr gross. Erst vergangene Woche wurde sie von den Grünen des Kantons Zürich für die Nationalratswahlen nominiert. Und kurz darauf folgte bereits der erste Shitstorm.

Auf Instagram behauptete sie, Blut von Veganern könne Krebszellen töten. Später entschuldigte sie sich öffentlich für die Aussage. Ausgerechnet in dieser stürmischen Zeit wagt sich die Neo-Politikerin in die Höhle des Löwen. Am Montagabend trat sie in der SRF-Talksendung von Roger Schawinski auf.

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Tamy Glauser musste sich für ihre Aussage zu Veganerblut und Krebs öffentlich entschuldigen. - Keystone

Tamy Glauser über ihre Vielfliegerei

Tamy Glauser bei Roger Schawinski: Es ist ein Moment, den wohl viele Kritiker des Models mit Spannung erwarteten. Das Gespräch verlief jedoch etwas anders, als sich das einige vielleicht erhofft hätten. Schawinski ging es sachte an, stellte Fragen zu Glausers Kindheit, zu ihrem Coming-out als Lesbe. Glauser antwortete ruhig und routiniert – auch auf die zu erwartenden Fragen.

Etwa auf ihre Forderung nach einem Tierverbot im Zirkus Knie oder auf ihren Langstreckenflug nach Bali im vergangenen Winter. Die Neo-Politikerin sagt, sie glaube nicht, dass man auf alles verzichten müsse. Immerhin habe sie den Flug mit Myclimate kompensiert. Und weiter: «Langstreckenflüge stossen weniger CO2 aus als Kurzstreckenflüge.»

Schawinski stellt diese Aussage zu Recht infrage. Glauser rechtfertigt sich, das gelte natürlich nicht absolut, sondern relativ. «Da der CO2-Ausstoss beim Start am grössten ist.» Bei den absoluten Zahlen ist sich die Grünen-Politikerin dann nicht mehr ganz sicher. Schawinski ist gnädig und fragt nicht weiter.

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Roger Schawinski fragte Tamy Glauser auch nach ihrer Vielfliegerei. - Screenshot/SRF

Tamy Glauser entschuldigte sich erneut

Das Gespräch bleibt zu diesem Zeitpunkt spannend. Nach 18 Minuten und 30 Sekunden spricht Schawinski, nämlich endlich ihre umstrittene Aussage zu Veganerblut und Krebs an. «Hast du gepfuscht?», will der Moderator wissen.

Glauser wiederholt, dass es eine «doofe Aussage» gewesen sei. Sie habe diese im Affekt getätigt und ihre Lektion gelernt. «Die Partei steht noch hinter mir, ich bin halt noch Anfängerin.»

Sie entschuldigte sich auch explizit bei Krebspatienten. Schawinski gab ihr den Tipp, dass sie jetzt etwas vorsichtiger sein müsse, «mit dem was sie rauslasse.»

Roger Schawinski
Roger Schawinski nimmt Finn Canonica in Schutz. - SRF

Schawinski verhielt sich teilweise gar väterlich

Dieser Kommentar des Moderators passt zum Gespräch. Der sonst für seine harte Gangart bekannte Schawinski blieb nämlich meistens zahm, verhielt sich teilweise gar väterlich. Man könnte sagen, er packte für Tamy Glauser die Samthandschuhe aus.

Das schien auch dem Model aufgefallen zu sein, denn zum Schluss sagte sie: «Danke, es war schön, Roger!» Schawinski lacht und sagt: «Ich wünsche dir für die nächste Zeit wenig Fettnäpfchen.»

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Tamy Glauser und ihre Partnerin bei der Sitzung der Grünen, an der sie für den Nationalrat nominiert wurde. - Keystone
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