Susan Sarandon: Äusserung über Juden war «furchtbarer Fehler»
Susan Sarandon entschuldigt sich auf Instagram für ihre antisemitische Wortwahl während einer Rede zum Nahostkonflikt.

Das Wichtigste in Kürze
- Susan Sarandon hat sich für ihre unbedachte Äusserung während einer Rede entschuldigt.
- In ihre Wortwahl liess sich hineininterpretieren, dass Juden bisher nicht verfolgt wurden.
- Sie habe nur ihre Sorge über die Zunahme von Hassverbrechen zum Ausdruck bringen wollen.
Nach ihrer antisemitischen Äusserung zum Nahostkonflikt entschuldigte sich Susan Sarandon (77) jetzt auf Instagram für ihre Wortwahl. Sie verspricht jedoch, weiterhin für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen.
Rede war nicht geplant
Die US-Schauspielerin Susan Sarandon hat sich für ihre massiv kritisierten Aussagen zum Krieg zwischen der Hamas und Israel öffentlich entschuldigt. Am Freitag veröffentlichte Sarandon ein längeres Statement auf ihrem offiziellen Instagram-Account. Sie habe kürzlich an einer Kundgebung zusammen mit einer Gruppe von Aktivisten teilgenommen.
Dabei wollte sie auf die dringende humanitäre Krise in Gaza hinweisen und einen Waffenstillstand fordern. Es sei aber nicht geplant gewesen, dass sie dort eine Rede halte. Dazu sei sie spontan überredet worden.
Susan Sarandon: Formulierung war «furchtbarer Fehler»
«In der Absicht, meine Besorgnis über die Zunahme von Hassverbrechen zum Ausdruck zu bringen, sagte ich, dass jüdische Amerikaner, die Zielscheibe des zunehmenden antisemitischen Hasses sind, 'einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie es ist, in diesem Land Muslim zu sein, die so oft der Gewalt ausgesetzt sind'», schreibt Sarandon dort.

Diese Formulierung sie ein «furchtbarer Fehler» gewesen, denn ihre Wortwahl impliziere, dass Juden bislang von Verfolgung verschont gewesen seien: «Das Gegenteil ist der Fall. Wie wir alle wissen, sind Juden seit Jahrhunderten der Unterdrückung und des Völkermords in Europa [...] mit Diskriminierung und religiöser Gewalt vertraut, die bis heute andauern.» Sie bedaure zutiefst, dass sie die Realität heruntergespielt und Menschen verletzt habe.
Susan Sarandon kündigte an, weiterhin für ihre Ziele einzustehen
Sie werde sich auch in Zukunft für «Frieden, Wahrheit, Gerechtigkeit und Mitgefühl für alle Menschen einsetzen.» Sie hoffe, dass man sich mit «Liebe und Dialogbereitschaft» begegnen könne.
Susan Sarandon nahm am 17. November an einer pro-palästinensischen Kundgebung auf dem Union Square in New York City teil. Dabei wurden allerdings nicht nur ihre Wortwahl bei ihrer Rede massiv kritisiert.
US-Medien berichteten übereinstimmend: Sie habe auch in die antisemitische Parole «From the river to the sea, Palestine will be free» eingestimmt. Diese stellt das Existenzrecht Israels infrage. Auf diesen Vorwurf geht Sarandon in ihrem Statement nicht ein.
Agentur kündigt Zusammenarbeit mit Sarandon
Ihre Künstleragentur, die United Talent Agency, zog anschliessend kurzerhand die Reissleine und setzte Sarandon vor die Tür. Wie die «Los Angeles Times» berichtete, wollte die UTA sich allerdings nicht zu den genauen Gründen äussern.
Auch ihren Twitter-Account nutzt Sarandon für ihre Agenda. Dort teilte sie unter anderem einen Auftritt des ehemaligen «Pink Floyd»-Musikers Roger Waters (80). Zu sehen ist, wie dieser vor riesigen Leinwänden singt, die unter anderem «Stoppt den Völkermord» zeigen.
Waters steht seit Jahren wegen antisemitischen Äusserungen und Aktionen in der Kritik. Unter anderem ermittelte die Berliner Polizei nach einem Konzert, auf dem er in einem Ledermantel mit roter Armbinde auftrat. Die Parallelen zur SS-Uniform hätten den Anfangsverdacht der Volksverhetzung ergeben, sagte ein Polizeisprecher.