Mit dem Urteil im Schuhbeck-Prozess stolpert einmal mehr ein Prominenter über seine Steuern. Aber auch andere Stars sind Finanzverbrecher.
Alfons Schuhbeck muss nach dem jüngsten Urteil wegen Steuerhinterziehung für drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis.
Alfons Schuhbeck muss nach dem jüngsten Urteil wegen Steuerhinterziehung für drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. - imago/Sven Simon
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Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Jahre und zwei Monate muss Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis.
  • Er ist nicht der Erste, der wegen dieses Verbrechens hinter Gitter muss.
  • Auch Uli Hoeness, Boris Becker oder Peter Graf wurden deshalb schon verurteilt.

Am Donnerstag hat das Landgericht München I das Urteil gegen Alfons Schuhbeck (73) gesprochen: Der Starkoch muss wegen Steuerhinterziehung drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Doch Schuhbeck ist längst nicht der erste Prominente, der es mit dem Geld für den Fiskus nicht ganz genau nahm. Auch diese Stars haben Steuern hinterzogen.

Uli Hoeness

FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness (70) gilt noch heute als eine Koryphäe des deutschen Fussballs. Der 70-Jährige blickt auf eine Karriere inklusive EM- und WM-Titel zurück – mit dem FC Bayern holte er zahlreiche Trophäen.

Ab 1979 managte er die Münchener und wurde 2009 zum Vereinspräsidenten. Doch Hoeness' Ansehen wurde stark erschüttert. Der Fussball-Funktionär wurde 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro verurteilt.

Ein Jahr verbrachte er im Gefängnis, danach war er als Freigänger im offenen Vollzug. Danach durfte er den Rest seiner dreieinhalbjährigen Haftstrafe in Freiheit verbringen.

Der FC Bayern hielt weiter zu ihm. Er war etwa von 2016 bis 2019 wieder Vereinspräsident der Münchener. Seit 2019 ist er Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied des Clubs.

Boris Becker

Der dreifache Wimbledon-Sieger Boris Becker (54) machte nach seiner aktiven Tenniskarriere vor allem wegen seines Privatlebens Schlagzeilen. Ehen, Scheidungen, Affären – Becker wurde zum Liebling der Boulevardblätter.

Im Oktober 2002 wurde er vom Landgericht München I wegen Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Er erhielt eine Geldstrafe von 300'000 Euro und als Bewährungsauflage musste er 200'000 Euro an karitative Einrichtungen überweisen. Becker habe bewusst 3,3 Millionen D-Mark hinterzogen, so die Begründung.

Vergangenen April wurde der 54-Jährige bei einem Prozess in London wegen Insolvenzvergehen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Dabei kann die Hälfte der Strafe bei guter Führung zur Bewährung ausgesetzt werden. Seine Strafe sitzt er aktuell im Huntercombe-Gefängnis ausserhalb Londons ab.

Peter Graf

Peter Graf (1938-2013) entdeckte das Tennis-Talent seiner Tochter bereits im Alter von vier Jahren. Unter seiner Leitung bestritt sie 1982 ihr erstes Profiturnier der WTA. Gemeinsam errangen sie zahlreiche Titel.

1995 eröffnete dann die Staatsanwaltschaft Mannheim ein Verfahren gegen Peter und Steffi Graf wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Laut Berichten nahm der Vater im Laufe des Verfahrens die gesamte Schuld auf sich. 1997 wurde er wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 12,3 Millionen D-Mark zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Er wurde im April 1998 vorzeitig aus der Haft entlassen. 1999 liess er sich nach über 30 Jahren Ehe von seiner Frau Heidi scheiden. Im selben Jahr heiratete er neu und verstarb 2013 an Krebs. Steffi Graf betonte immer wieder die Solidarität mit ihrem Vater.

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