Schröder: Sparkasse sperrt Konto für Putins Überweisungen
Schröder hat ein Problem: Die Sparkasse sperrt sein Konto für Putins Überweisungen. Dem Altkanzler entgehen dadurch Hunderttausende Euro.

Die Sparkasse Hannover hat das Konto von Altkanzler Gerhard Schröder für Überweisungen aus dem Umfeld russischer Energiekonzerne gesperrt. Betroffen sind vor allem Zahlungen von Nord Stream 2, einer Tochter des russischen Gaskonzerns Gazprom.
Laut «Focus» erhält Schröder für seine Tätigkeit als Verwaltungsratschef alle sechs Monate rund 200.000 Euro.
Die Bank verweigert seit Mitte 2024 die Annahme dieser Überweisungen. Das Geld wird stattdessen zurück an die Gazprombank in Luxemburg überwiesen.

Schröder wurde darüber schriftlich informiert, wie «Focus» berichtet.
Die Sparkasse begründet die Sperre mit der Sorge vor möglichen US-Sanktionen. Die Bank fürchtet, selbst ins Visier der amerikanischen Behörden zu geraten, wenn sie weiterhin Gelder aus dem russischen Umfeld annimmt.
Schröder steht jedoch auf keiner offiziellen Sanktionsliste, wie «t-online» berichtet.
Schröder verliert hohe Summen
Durch die Sperre entgehen dem Altkanzler nach Angaben von «Welt» insgesamt rund 500.000 Euro. Die Zahlungen aus Russland waren für seine Lobbyarbeit rund um die Nord-Stream-Pipelines bestimmt.
Schröder hatte die Gelder bislang über Luxemburg erhalten.
Die Sparkasse äussert sich nicht öffentlich zu einzelnen Kundenbeziehungen. Ein Sprecher erklärte gegenüber der Presse, man kommentiere solche Fälle grundsätzlich nicht.
Schröder selbst hat bislang keine rechtlichen Schritte gegen die Bank eingeleitet.
Politischer und wirtschaftlicher Druck
Die Sperre steht im Zusammenhang mit den verschärften Sanktionen gegen Russland. Seit dem Angriff auf die Ukraine ist Schröder wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin stark umstritten.
Laut «n-tv» hat der Bundestag ihm bereits mehrere Privilegien entzogen.

Auch ein Wechsel an der Spitze des Sparkassen-Verwaltungsrats könnte eine Rolle spielen. Der neue Vorsitzende, Belit Onay (Grüne), ist ein Kritiker Schröders.
Die Bank betont jedoch, dass die Sorge vor US-Sanktionen ausschlaggebend war.
Keine Stellungnahme von Schröder
Bislang hat sich Schröder nicht öffentlich zu dem Vorfall geäussert. Experten verweisen darauf, dass Banken bei Verdacht auf Sanktionsverstösse oder Geldwäsche Geschäftsbeziehungen einschränken dürfen.
Ob dies im Fall Schröder rechtlich Bestand hat, bleibt offen.
Die Zahlungen aus Russland könnten für Schröder damit dauerhaft ausbleiben. Sein Vermögen aus früheren Tätigkeiten gilt jedoch als beträchtlich.