Die Schauspielerin Margit Carstensen ist tot. Mit 83 Jahren ist sie in einem Spital in Heide (D) verstorben.
Margit Carstensen
Die Schauspielerin Margit Carstensen starb im Alter von 83 Jahren. - Annette Riedl//dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schauspielerin Margit Carstensen ist tot.
  • Sie wurde 83 Jahre alt.
  • 2016 spielte sie im «Tatort – Wofür es sich zu leben lohnt» mit.

Die deutsche Schauspielerin Margit Carstensen ist tot. Sie starb am Donnerstag im Alter von 83 Jahren in einem Spital in Heide (Schleswig-Holstein). Das teilte ihre Agentin unter Berufung auf die Familie am Freitag mit. Sie gehörte zu den grossen Fassbinder-Stars.

2016 war sie noch im «Tatort – Wofür es sich zu leben lohnt» im Fernsehen zu sehen. Neben Eva Mattes als Kommissarin Klara Blum spielte sie mit Irm Hermann und Hanna Schygulla ein kurioses Trio alter Damen. Diese wurden aus moralisch-ethischen Gründen zu Mörderinnen.

Seit vielen Jahren lebte Carstensen zurückgezogen in einem kleinen Dorf in der Nähe von Heide (Schleswig-Holstein). Schon seit längerer Zeit konnte sie keine Rollen mehr übernehmen, weil sie gesundheitlich stark angeschlagen war. Seit Jahren litt die starke Raucherin an einem Lungenemphysem, das ihr das Atmen schwer machte.

Margit Carstensen
Margit Carstensen (M) zwischen Tanja George (l), Tochter von George, und der George-Witwe Marika Ullrich. Foto: Annette Riedl - dpa-infocom GmbH

Carstensen wuchs in Kiel auf. Nach dem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg spielte sie an verschiedenen Bühnen. Von 1965 bis 1969 gehörte Carstensen zum Ensemble des Hamburger Schauspielhauses.

1969 wechselte sie nach Bremen, wo sie den charismatischen Theaterautor und Filmemacher Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) kennenlernte. Mit ihm drehte sie Filme wie «Die bitteren Tränen der Petra von Kant» (1972), «Martha» (1974) und «Chinesisches Roulette» (1976).

Eine jahrelange künstlerische Zusammenarbeit verband sie auch mit Christoph Schlingensief (1960-2010. In dessen Film «100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker» (1989) verkörperte sie Magda Goebbels.

In seiner Medien-Persiflage «Terror 2000» (1992) spielte sie eine Detektivin. Mit dem Regisseur Leander Haussmann drehte sie unter anderem die Ex-DDR-Komödie «Sonnenallee» (1999). 2019 wurde sie in Berlin mit dem Götz-George-Preis für ihr Lebenswerk geehrt.

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