In Filmen der Regisseurin Margarethe von Trotta war sie gleich mehrfach zu sehen. Und an der Berliner Schaubühne verbrachte sie einen grossen Teil ihres Lebens - nun ist Jutta Lampe gestorben.
Rund drei Jahrzehnte arbeitete Jutta Lampe an der Berliner Schaubühne. Foto: Andreas Altwein/dpa
Rund drei Jahrzehnte arbeitete Jutta Lampe an der Berliner Schaubühne. Foto: Andreas Altwein/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schauspielerin Jutta Lampe ist tot.

Sie starb am Donnerstag im Alter von 82 Jahren, wie eine Sprecherin der Berliner Schaubühne unter Berufung auf die Familie bestätigte. Zuvor hatten die «FAZ» und andere Medien darüber berichtet.

Lampe arbeitete rund drei Jahrzehnte an der Berliner Schaubühne. Ausserdem war sie in mehreren Filmen von Margarethe von Trotta zu sehen, etwa im Drama «Die bleierne Zeit».

«Wer Jutta Lampe einmal gehört hat, wird ihre Sprachmelodie nicht vergessen, die gedankliche Schärfe, mit der sie Texte zum Leben erweckte», teilte die Schaubühne mit. Wer sie einmal gesehen habe, werde ihre Grazie nicht vergessen.

Lampe wurde in Flensburg geboren, seit 1970 war sie an der Schaubühne tätig. Bis 1999 gehörte sie zum Ensemble. Sie arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Peter Zadek, Luc Bondy, Robert Wilson oder Peter Stein zusammen. Mit Kultregisseur Stein war sie zudem liiert.

Zu ihren grössten Erfolgen auf der Kinoleinwand zählt ihre Rolle als Schwester von Gudrun Ensslin in «Die bleierne Zeit». Mit dem Film beschrieb Regisseurin von Trotta 1981 die Schwere der Terrorphase der 1970er Jahre um die RAF-Mitglieder.

In dem preisgekrönten Drama geht es um die komplizierte Beziehung der Terroristin zu ihrer Schwester. Im Zusammenspiel mit Barbara Sukowa zeigte Lampe die Abgründe des Terrors ebenso auf wie die menschlichen Schicksale der Handelnden.

Der Film machte auch Regisseurin Trotta bekannt - sie gewann damit als erste Frau den Goldenen Löwen der Filmfestspiele in Venedig. Schauspielerin Lampe war zudem in ihren Filmen «Schwestern oder die Balance des Glücks» und «Rosenstrasse» zu sehen.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte Lampe als «eine der grossen deutschen Schauspielerinnen». «Im grossartigen Ensemble der Schaubühne war sie eine der Grössten», teilte Grütters mit. Sie selbst habe es wegen Lampes unvergleichlicher Sprechkultur schon als Studentin von weither nach Berlin gezogen. «Sie hat mir unvergessliche Theatermomente beschert.»

Die Akademie der Künste verlieh Lampe 2010 den Joana-Maria-Gorvin-Preis. Lampe sei eine «Schauspielerin von Rang im deutschen Sprachraum», urteilte die Jury damals. Ihre Schauspielkunst zeichne sich durch virtuose Rollengestaltung, grosse Wandlungsfähigkeit und eine spielerische Energie aus. «Eine grosse Künstlerin hat uns verlassen», teilte die Theaterleitung der Schaubühne mit. «Wir vermissen sie sehr.»

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