Als Teenie war sie in den 80ern ein Gesangsstar in der DDR. Dann fiel die Mauer – und Inka Bause musste sich umorientieren. Vor der Kamera steht sie immer noch.
Inka Bause, Sängerin und Moderatorin, steht während eines Konzerts auf der Bühne.
Inka Bause, Sängerin und Moderatorin, steht während eines Konzerts auf der Bühne. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Inka Bause wird am 21. November 50 Jahre alt.
  • Zu diesem Anlass erscheint ihr neues Album «Mit offenen Armen».

Für die einen ist sie die kesse junge Sängerin mit der Lockenfrisur, die in der DDR-Hitparade fragt: «Ist das Liebe?». Für die anderen ist sie die Moderatorin, die seit Jahren bei RTL alleinstehende Landwirte an die Frau bringt. Inka Bause zählt zu den wenigen DDR-Stars, die es geschafft haben, auch nach dem Mauerfall präsent zu bleiben. Die TV-Kuppelshow «Bauer sucht Frau» läuft seit Jahren gut. Parallel dazu hat Inka kürzlich ihre Gesangskarriere wiederbelebt. «Mit offenen Armen» heisst ihr neues Album.

«Ich bin gerade unglaublich glücklich», sagt die quirlige Künstlerin der Deutschen Presse-Agentur kurz vor ihrem 50. Geburtstag am 21. November. Und: «Langeweile ist nix für mich».

Bekannter Vater

Die Musik-Begeisterung hat die gebürtige Leipzigerin von ihrem Vater, dem DDR-Schlagerkomponisten Arndt Bause (1936-2003). Wie am Fliessband schrieb er Ohrwürmer für Schlagersänger in der DDR, etwa für Frank Schöbel oder Wolfgang Lippert. Viele wurden damit zu Stars. «Für mich war er ein Genie», sagt Inka, die Jüngste seiner drei Töchter.

Als Schülerin nahm sie in ihrer Freizeit acht Jahre lang an der Musikschule Unterricht in den Fächern Geige und Musiktheorie, dazu kam eine Ausbildung in Klassischem Gesang und Klavierunterricht. Mit 16 dann schaffte sie die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik in Berlin – und hatte parallel ihre ersten Auftritte im DDR-Fernsehen. Schon ihr erstes Lied «Spielverderber» wurde ein Hit. Auf die peppige Lockenfrisur der blonden Sängerin namens Inka war damals so manches Mädchen selbst scharf.

«Ist das Liebe?»

Auch «Ist das Liebe?» und «Es ist Sommer» wurden zu Ohrwürmern der damals noch pausbäckigen und recht zappeligen, aber selbstbewusst auf der Bühne stehenden jugendlichen Komponisten-Tochter. Doch dann fiel die Mauer. Arndt Bause schrieb dazu später in seiner Biografie: «Jetzt war ich in einem Land, wo ich nicht mehr gebraucht wurde. Wir hatten unsere Platte mit Inka, aber die Menschen kauften sie nicht. Die Leute wollten nur noch Westmusik.»

Die Sängerin Inka, von der es nach 1990 noch mehrere weitere Alben gab, wurde zusätzlich die Moderatorin Inka Bause. Schon im DDR-Kinderfernsehen hatte sie die «Talentebude» moderiert, in der sich Jungen und Mädchen mit besonderen Entertainer-Begabungen vorstellten. Nach dem Ende der DDR bekam sie zunächst vor allem Aufträge beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), später unter anderem auch beim ZDF. Dort moderierte sie die Talkshow «Inka!». «Ich bin sehr froh, dass das ZDF mich überhaupt angefragt hat – für diesen überaus schwierigen Sendeplatz. Das war ein grosses Kompliment, finde ich», sagt sie heute.

2005 begann jenes berufliche Kapitel, von dem Bause noch immer schwärmt: «Bauer sucht Frau». 13 Jahre nach dem Start der Show sind die Quoten sehr gut. Aber es gab auch so manchen Wermutstropfen für die Entertainerin. Genau vor fünf Jahren etwa musste das Fernsehpublikum im November gleich zweimal Abschied nehmen von der Moderatorin: Die ZDF-Talkshow «Inka!» und die MDR-Show «Inka Bause Live» wurden beendet.

Zu ihrem 50. Geburtstag schenkte sich die Berlinerin mit dem frechen Kurzhaarschnitt ein Comeback als Sängerin – samt neuem Album nach zehnjähriger Pause und «Lebenslieder»-Tour.

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