Rosa von Praunheim über seine Strategie bei Schimpfwörtern

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Deutschland,

Rosa von Praunheim gilt als einer der entscheidenden Köpfe der deutschen Schwulenbewegung. Wenn ihn jemand beleidigen will, reagiert er auf seine ganz eigene positive Art.

Regisseur Rosa von Praunheim spricht über seine Strategie im Umgang mit Schimpfwörtern. Foto: Michael Kappeler/dpa
Regisseur Rosa von Praunheim spricht über seine Strategie im Umgang mit Schimpfwörtern. Foto: Michael Kappeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Filmemacher Rosa von Praunheim empfiehlt, verletzend gemeinte Wörter positiv umzudeuten.

«Meine Strategie ist: Wie immer dich deine Feinde nennen, klau ihnen die Worte, wandle sie um zu stolzen Wörtern und gehe nach vorn», sagte der 77-Jährige der «Berliner Zeitung». «Wenn mich jemand Arschficker nennt, sage ich: Ja, es ist was Wunderbares, probier es mal!»

Auch «schwul» sei einst ein Schimpfwort gewesen. In seinem berühmten Film «Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt» von 1971 habe er versucht, es «so oft wie möglich zu verwenden, um es umzudrehen zu einem Wort des Stolzes».

Auf die Bemerkung der «Berliner Zeitung», dass er wohl einfach keine Lust auf die Opferrolle habe, erwiderte von Praunheim: «Genau. Aber es ist mir auch zu akademisch, sich über Begriffe zu streiten. Ich bin ein alter weisser Mann, vielleicht kann ich da gar nicht mehr mitreden.»

Am 2. Oktober hat Rosa von Praunheims neues Stück «Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden des Königs» Premiere im Deutschen Theater in Berlin. Angekündigt wird ein wilder und musikalischer Ritt durch die deutsche Geschichte. «Wo sich Hitler und Friedrich der Grosse begegnen, kommen die allerintimsten Fragen auf den Tisch», heisst es auf der Theater-Website.

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