Nicht klassifizierbar, erfinderisch und revolutionär: Jean-Luc Godard ist und bleibt der Individualist des französischen Kinos. Gestern wurde er 90 Jahre alt.
Jean-Luc Godard
Im April dieses Jahres beantwortete Jean-Luc Godard eineinhalb Stunden lang auf Instagram die Fragen von Studenten der Kunstschule in Lausanne. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jean-Luc Godard wurde gestern Donnerstag 90 Jahre alt.
  • Er ist und bleibt der Individualist des französischen Kinos.
  • Heute lebt er zurückgezogen in Genf.

Statt wie üblich im Studio zu drehen, fing Jean-Luc Godard die Cafés und Strassen in Paris mit seiner Handkamera ein. Vor der bewegte sich Jean-Paul Belmondo frei. Seine Schnitte folgten weder Regeln noch einem Rhythmus.

Jean-Luc Godard, der gestern Donnerstag (3. November) 90 Jahre alt wurde, gehört zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Regisseuren Frankreichs.

Sein Charakter ist ebenso schwer durchschaubar wie sein Werk. Mehrere Biografen haben sich mit seiner Person auseinandergesetzt, zuletzt Antoine de Baecque. Der Nouvelle-Vague-Spezialist und Filmkritiker beschreibt Godard als geborenen Provokateur: distanziert, brillant, lustig, unerträglich und giftig, besonders Freunden und Verwandten gegenüber.

Jean-Luc Godard lebt zurückgezogen in Genf

Godard war zweimal verheiratet. Beide Ehefrauen, Anna Karina und Anne Wiazemsky, spielten in mehreren seiner Filme mit.

Seit Anfang der 80er Jahre lebt Godard zurückgezogen in der Schweiz in Rolle am Genfersee. Nur selten zeigt er sich in der Öffentlichkeit. Und wenn, dann oft überraschend wie in Cannes, wo er seine Pressekonferenz zu «Bildbuch» via FaceTime abhielt.

Im April dieses Jahres beantwortete er eineinhalb Stunden lang auf Instagram die Fragen von Studenten der Kunstschule in Lausanne. Und wie so oft trat er dabei mit Zigarre im Mund und zerzausten Haaren auf.

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