«Musik ist Medizin für unsere Seelen», sagt Cecilia Bartoli, die zu den erfolgreichsten Klassikstars der Welt zählt. Heute wird die Star-Sopranistin 53 Jahre alt.
Cecilia Bartoli wird 53. Foto: Christine Olsson/TT
Cecilia Bartoli wird 53. Foto: Christine Olsson/TT - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mezzosopranistin Cecilia Bartoli ist einer der erfolgreichsten Opernstars der Gegenwart.

Die temperamentvolle Römerin, die neben ihrer Stimme mit Persönlichkeit und Charme überzeugt, hat weltweit Millionen CDs verkauft.

Wie wenige versteht sie es, mit ihren Arien Leid und Freud, Trauer und Zuversicht zu verkörpern und das Publikum in ihren Bann zu ziehen. «La Gioiosa», die Freudenbringerin, wird Bartoli von ihren italienischen Landsleuten auch genannt wird. Heute feiert sie ihren 53. Geburtstag.

Ihren internationalen Durchbruch erzielte Bartoli mit 21 Jahren, als sie bei einem Gala-Auftritt in Paris von Daniel Barenboim entdeckt wurde. Mit Musik ist sie aufgewachsen, dabei hatte die Tochter eines Opernsängers und einer Opernsängerin durchaus ein schwieriges Verhältnis zur Oper.

«Meine Schulaufgaben wurden regelmässig von Arien untermalt - ein Alptraum! Selbst meinen Namen habe ich von der Namenspatronin der Musik», sagte sie einmal dem «Journal der Frau». «Aus Trotz habe ich dann angefangen, Trompete zu lernen.»

Das mag die kleine Cecilia manchmal genervt haben, aber ansonsten beklagt sie sich nicht: «Meine Eltern waren so klug, mich niemals zu etwas zu drängen. Sie hatten natürlich mein musikalisches Talent erkannt, aber es gab nie Zwang. Ich war ja auch auf dem Konservatorium, aber die Technik habe ich vor allem von meiner Mutter gelernt», sagte Cecilia Bartoli der Deutschen Presse-Agentur.

Dabei taucht Cecilia Bartoli auch immer wieder tief in die Musikgeschichte ein und fördert manche Rarität zutage. Die Entdeckerin neuer Musikwelten hat mit unbekannten Werken von Antonio Vivaldi, Christoph Willibald Gluck und Antonio Salieri Millionen Klassik-Fans verzaubert.

In ihren Produktionen erinnerte sie auch an das Schicksal der Kastraten, an die legendären Sängerinnen Maria Malibrán (1808-1836) und Giuditta Pasta (1797-1865). Sie holte die Komponisten am Zarenhof aus der Versenkung und schwebte im weissen Pelz auf die Bühne. «Bartoli ist ein einmaliges Phänomen», sagt der Dirigent Daniel Barenboim. Kaum eine andere Sängerin dürfte ihre Bandbreite haben.

Und auch als Intendantin der Salzburger Pfingstfestspiele ist Cecilia Bartoli erfolgreich. In kurzer Zeit hat die Allround-Künstlerin und Organisatorin aus diesem eher randständigen Ereignis im Salzburger Festspielkalender einen Kassenschlager gemacht.

Und sie kümmert sich intensiv auch um den Nachwuchs. Mit dem Label «Mentored by Bartoli» unterstützt Bartoli neue Talente. Gecoacht werden die Aufsteiger von Bartolis Mutter und Gesangslehrerin Silvana Bazzoni. Mit den bei der Oper von Monte-Carlo angesiedelten «Musiciens Du Prince» hat sie zudem Musiker aus ganz Europa in einem Ensemble versammelt.

Verheiratet ist Cecilia Bartoli mit dem Schweizer Bariton Oliver Widmer - den Rest hält sie unter Verschluss: «Ich habe ein sehr schönes und glückliches Privatleben, weil ich es privat halte. Mir gelingt es immer noch, meinen Beruf von meinem Privatleben zu trennen. Ich denke, es hängt von der Bereitschaft eines Künstlers ab, sein Privatleben abzugrenzen. Die Callas zum Beispiel hatte irgendwann kein Privatleben mehr, weil sie selbst es so wollte, und das hat sie gewissermassen zerstört. Sie musste einen sehr hohen Preis zahlen», sagte die vielfache Echo-Klassik-Preisträgerin der Deutschen Presse-Agentur.

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